Palladium deutlich teurer als Platin: Wann reagiert die Autoindustrie?

Palladium deutlich teurer als Platin: Wann reagiert die Autoindustrie? Nataliya Hora - stock.adobe.com

Der Preisunterschied zwischen Platin und Palladium ist so groß, wie seit sechzehn Jahren nicht. Während Palladium zuletzt über 1.000 Dollar kletterte, erreichte Platin nach einem drastischen Kursrutsch binnen einer Woche ein Tief bei 887 Dollar. Beide Metalle kommen in Katalysatoren zum Einsatz, jedoch ist das Recycling von Palladium schwerer, als das von Platin. Nachdem über Jahre verstärkt Platin in Abgassystemen von Autos verbaut wurde und sich dies auch in den Preisen niederschlug, schwenkten Autobauer um und setzten verstärkt auf Palladium.

Wirbelstürme haben Palladium beflügelt

Im September 2017 wurde Palladium erstmals teurer als Platin und hat diesen Trend seitdem beibehalten. Neben dem komplizierteren Recycling sorgt auch das geringere Angebot aus Minen für die steigenden Preise. Während Platin von Minenbetreibern direkt ins Visier genommen wird, gilt Palladium noch immer als Nebenmetall, welches im Zuge anderer Minenprojekte gefördert wird.

Die jüngste Kursbewegung bei beiden Metallen hängt nach Ansicht von Analysten auch mit den Wirbelstürmen in den USA und der Pazifik-Region zusammen. Dabei seien viele Fahrzeuge zerstört worden, welche nun ersetzt würden. In neuen Automobilen sei in erster Linie Palladium verbaut, betonen Marktkenner. In den USA ist die Zahl der verkauften Neuwagen im November im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,3 Prozent angestiegen.

Analysten machen Platin Hoffnung

Zur Stärke von Palladium gesellt sich die Schwäche von Platin. Hier betonen Analysten die große Korrelation Platins zu Gold, welches zuletzt einige technische Unterstützungszonen gebrochen habe und im Preis gefallen sei. Doch glaubt man Analysten von Handelshäusern wie ABN Amro oder TD Securities, könnte sich die derzeitige Situation schon bald wieder ändern. Platin könnte im Zuge der drastischen Preisbewegung von Palladium wieder stärker gefragt sein. Neben einer allgemein höheren Industrienachfrage, halten es Analysten für möglich, dass Autobauer wieder verstärkt auf das inzwischen preiswertere Platin setzen.