Zinkpreis – noch Luft nach oben?
Zink scheint auch 2018 seinen Höhenflug fortzusetzen. Aktuell liegt der Preis bei 3 246 USD pro Tonne und befindet sich somit Nahe seines 10 Jahres-Hochs. Innerhalb der letzten 12 Monate stieg Zink um 44%. Haupteinsatzgebiet für das Metall ist immer noch der Korrosionsschutz aber auch in Batterien kommt Zink zum Einsatz.
Neue Höchststände beim Zinkpreis
Zwar erwarten wenige Experten, dass der Zinkpreis seine ehemaligen Höchststände von 2005/2007 wieder erreichen wird – damals bewegte sich der Preis bei 4 600 USD pro Tonne – dennoch glauben viele Analysten, dass er weiter steigen könnte.
So hat Goldman Sachs seinen Schätzungen für das Metall nach oben revidiert und erwartet nun einen Preis von 3 500 USD in den nächsten sechs Monaten. Die Analysten rechnen mit einem kurzfristigen Andauern der Zinkknappheit; dies trotz der Annahme, dass die Zinkproduktion aufgrund der gestiegenen Preise hochgefahren werden könnte.
Zinkvorräte verringern sich
Die Zinkvorräte an der London Metal Exchange (LME) verringern sich zunehmend und es scheint – momentan zumindest – kein neues Zink in das System zu gelangen. Die LME Spreads gehen weiter zurück. Hauptverantwortlich dafür ist das Lager in New Orleans, wo nur noch 1 700 Tonnen der insgesamt 180 325 Tonnen Zink gehalten werden.
Generell ist die Lagerhaltung zwar immer noch höher als letzten Juli – die Zinkvorräte betrugen damals nur noch knapp 70 000 Tonnen – allerdings kam seit letzten Oktober nichts mehr hinzu. Es herrscht weiterhin ein Angebotsdefizit.
Chinas Einfluss auf den Zinkmarkt
Und wieder einmal ist es China, das für den Lagerrückgang verantwortlich ist. Chinas Appetit für Zink war im ersten Halbjahr 2017 noch gering. Die Einfuhren fielen um 40% auf 170 000 Tonnen. Ab Juli 2017 sind die Importe von raffiniertem Zink nach China aber massiv angestiegen. Im November allein betrugen die Netto-Zink-Importe 122 600 Tonnen, der höchste jemals erzielte monatliche Stand. Der letzte Rekord stammte vom März 2009, wo 120 000 Tonnen importiert wurden.
Zusätzlich wurden im November auch aus Spanien 50 903 Tonnen Zink importiert. Spanien war in den ersten 11 Monaten 2017 somit der zweitgrößte Exporteur gefolgt von Australien. China importierte 2015 und 2016 weniger als 10 000 Tonnen Zink aus Spanien. Und auch wenn die hohen Einfuhren im November eventuell nur einmalig gewesen sein könnte, so ist es doch ein Zeichen, dass die chinesische Nachfrage von Zink ansteigt.
Und auch in Shanghai sind die Lager auf einem Tiefststand. Zwar wurden die Vorräte in den letzten Wochen wieder etwas aufgebaut, aber mit 77 383 Tonnen sind sie an der Shanghai Futures Exchange immer noch 82 000 Tonnen tiefer als letztes Jahr und 130 000 geringer als im Januar 2015.
China selbst ist immer noch der wichtigste Produzent von Zink, verarbeitet wie auch unverarbeitet. Aber neue lokale Umweltgesetze machen es mittlerweile unmöglich, schnell auf steigende Preise oder ein Lagerrückgang zu reagieren. Die Goldman Sachs Analysten argumentieren, dass Chinas Zinkminen zwar früher Swing Produzenten waren, dies sich aber nun deutlich geändert habe. Man erwartet auch in Zukunft keine große Veränderung.
Der stetige Rückgang der Lagerhaltung von Zink und das Ansteigen der chinesischen Importe haben die Bullen beflügelt, dass der Zinkpreis auch in den nächsten Monaten steigen könnte. Goldman Sachs glaubt allerdings, dass der Preis Mitte des Jahres seinen Höhepunkt sehen könnte.
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