China wird auch 2018 die Rohstoffpreise dominieren

China wird auch 2018 die Rohstoffpreise dominieren

2018 dürfte China – auch wie schon in der Vergangenheit – den weltweiten Rohstoffmarkt bestimmen. Experten gehen davon aus, dass trotz einigen erwarteten Nachfrageschwankungen der Rohstoffkonsum von Rohöl bis Sojabohnen in China auch in den nächsten zwölf Monaten überdurchschnittlich hoch sein sollte. Bereits 2017 stieg der S&P Commodity Index um sehr gute 17%. 2018 könnte das Wachstum ähnlich hoch sein.

Guo Chaohui, Analyst bei International Capital Corp. sagt hierzu: "Chinas Wirtschaftsentwicklung hat die Erwartungen seit dem zweiten Halbjahr 2017 deutlich übertroffen und somit die Rohstoffnachfrage in allen Bereichen nach oben getrieben. Wir glauben an ein Andauern des Wirtschaftswachstums in 2018. Dies wird Chinas großen Appetit für Importe von Rohstoffen beibehalten.”

China ist mittlerweile auch der größte Importeur von Rohöl, nachdem letztes Jahr zum ersten mal die Einfuhrquoten der USA überboten wurden. Zusätzlich ist China auch der größte Rohölkäufer aus den USA. 2017 sind die Rohöleinfuhren von China um etwa 10% auf 8,43 Mio. Barrel anstiegen. Falls erlaubte Importquoten durch die chinesische Regierung ein Signal für den erwarteten Rohölkonsum in 2018 sind, so dürfte auch 2018 ein Rekordjahr werden. Die erste Charge der Zuordnung war bereits um 75% höher als die von 2017.

Zusätzlich plant die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft den Kampf gegen Umweltverschmutzung aufzunehmen und zu gewinnen. China hat erkannt, dass dies ohne das Ausland nicht möglich sein wird. Rekordmengen an wenig verunreinigendem Eisenerz – aktuell nicht in China erhältlich – werden aus dem Ausland eingeführt, um die riesige Stahlindustrie zu füttern. Allein 2017 sind die Importe um 5% auf 1,07 Mrd. Tonnen angestiegen. Chinas Fokus auf klare Luft hat zu einer generellen Qualitätserhöhung des globalen Eisenerzmarktes geführt. Die australische Regierung glaubt, dass auch 2018 die Nachfrage nach Eisenerz mit höherem Grad anhalten dürfte.

Chinas Stahlnachfrage sollte ebenso stabil bleiben. China produziert in etwa 50% des gesamten globalen Stahlangebots und erwirbt in etwa zweidrittel des zu Wasser beförderten Erzes. Experten gehen davon aus, dass ein Großteil des Eisenerzes im eigenen Land bleiben wird. Chinas Stahlexporte sind in 2017 um 30,5% auf 75,43 Mio. Tonnen gefallen. Es wird nicht erwartet, dass sich dieser Trend ändern sollte.

Eine andere Maßnahme zur Verbesserung der Umweltverschmutzung ist es, weniger Kohle und mehr sauberes Erdgas zu verwenden. 2017 sind die Gasimporte um fast 27% auf 68,57 Mio. Tonnen angestiegen. Experten rechnen auch für 2018 mit einem starken Wachstum der Gasnachfrage. Die US Investmentbank Sanford C. Bernstein rechnet mit einem Jahreswachstum von 15%.

Auch für 2018 wird in China eine hohe Aktivität im Baugewerbe erwartet. Dafür wird unter anderem auch Kupfer benötigt, um die Gebäude mit Elektrokabeln auszustatten. Einheimische Minen sind oft zu klein und sind nicht in der Lage, die benötigten Mengen zu produzieren. Daher rechnen Analysten aus China mit einem starken Anstieg der Kupfernachfrage auch in 2018. Bereits 2017 sind Chinas Importe von Kupferkonzentrat um 2,3% auf dei Rekordhöhe von 17,35 Mio. angestiegen.

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