Kupferpreise könnten trotz andauerndem Handelsstreit 2019 ansteigen

Kupferpreise könnten trotz andauerndem Handelsstreit 2019 ansteigen

Der weltweite Kupferverbrauch könnte nächstes Jahr ansteigen, auch wenn der Handelskrieg zwischen den USA und China andauern sollte. Experten gehen davon aus, dass Chinas Wirtschaftsentwicklung und die Pläne der Regierung die Infrastruktur Asiens zu verbessern, positive Effekte auf Kupfer haben dürfte.

"Die Kupfernachfrage wird nächstes und in den darauffolgenden Jahren positiv sein", sagte Marcin Chludziński, Vorstandsvorsitzender der KGHM Polska Miedz SA.

Der Handelskonflikt zwischen den USA und China könnte sich zwar in gewissem Maße auf die Nachfrage auswirken, andererseits ändert China aktuell sein Wachstumsmodell und beginnt, den inländischen Konsum zu fördern, um weniger vom Export und mehr vom Binnenmarkt abhängig zu sein.

Die Kupferpreise kamen dieses Jahr unter Druck, da die Besorgnis der Anleger wuchs, dass die Krise zwischen Washington und Peking alle positiven Entwicklungen wie geringe Lagerbestände oder entstehende Defizite überschatten würde.  An der London Metal Exchange sind die Preise in diesem Jahr um 16% niedriger und lagen zuletzt bei 6.100 USD je Tonne.

Laut Experten ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass aufgrund der One Belt One Road-Initiative und Infrastrukturinvestitionen im mittleren Westen Chinas Wirtschaft wachsen sollte. Analysten glauben, dass dies ein wesentlicher Faktor für die steigende Nachfrage nach Metallen in den kommenden Jahren sein wird.

Globales Defizit

Der Weltmarkt wird in diesem und im nächsten Jahr ein Defizit aufweisen, so der International Wrought Copper Council.  Für 2019 wird eine Produktion von 24,28 Millionen Tonnen und eine Nachfrage von 24,44 Millionen Tonnen vorhersagt. Während einige glauben, dass der Handelskrieg zwei Jahrzehnte dauern könnte, scheint China sehr gute Ideen und Lösungen zu haben, relativ unversehrt davon zu kommen.

Als der Handelskrieg sich weiter ausbreitete, reagierte China mit internen Anreizen, um die negativen Auswirkungen auf seine Wirtschaft auszugleichen. Gleichzeitig blieb man offen für weitere Handelsgespräche. Der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Larry Kudlow, sagte, dass die USA und China wieder Kontakte auf allen Ebenen aufgenommen haben.

Nach Schätzungen der BHP Group ist die Belt & Road-Initiative Chinas im vergangenen Jahr bereits sieben Mal größer als der Marshall-Plan, das nach dem Zweiten Weltkrieg von den USA geführte Wiederaufbauprogramm in Europa. In Bezug auf Stahl glaubt das Unternehmen, dass die damit verbundenen Projekte die Nachfrage um 150 Millionen Tonnen steigern könnten.

Auf dem Spotmarkt hat man in China in den letzten Monaten eine recht gute Nachfrage nach zusätzlichem Kupfer gesehen. Dies wurde sowohl durch Einfuhrzölle für Produkte aus den USA als auch durch Störungen auf der Angebotsseite bei großen Schmelzhütten verursacht.