Die Rohstoffwoche: BHP, OZ Minerals, Barrick Gold, Pan American Silver, Pampa Metals, Alpha Copper, Antofagasta
Kurz und schmerzlos: So lässt sich die Abfuhr von OZ Minerals gegenüber dem Übernahmeangebot von BHP am besten beschreiben: BHP kommt vorerst nicht zum Zuge. Ganz anders die Aktionäre von Barrick Gold, die sich trotz durchwachsener Zahlen über Dividenden und Aktienrückkäufe freuen können.
Weniger gut war die Woche für Aktionäre von Pan American Silver. Das Unternehmen musste erhebliche Abschreibungen auf das Projekt Dolores vornehmen, wodurch die Quartalsergebnisse verhagelt wurden.
Pampa Metals und Alpha Copper dagegen haben Updates zu wichtigen Projekten vorgelegt und Aktionären damit Hoffnung gemacht.
Mehr Sorgen als Hoffnung gibt es am wichtigen Kupferstandort Chile: Hier stellt Antofagasta Investitionen auf den Prüfstand, sollte die Regierung ihre Steuererhöhungspläne in die Tat umsetzen. Die Rohstoffwoche im Überblick.
BHP blitzt bei OZ Minerals ab
Der Bergbaukonzern BHP (WKN: 850524, ISIN: AU000000BHP4) ist mit seinem Übernahmeangebot für den australischen Kupfer & Nickelproduzenten OZ Minerals (WKN: A0Q657, ISIN: AU000000OZL8) abgeblitzt.
Wie das im Jahr 2008 aus der Fusion von Oxiana limited und Zinifex hervorgegangene Bergbauunternehmen am Montag mitteilte, stellte der Vorstand einstimmig fest, dass das Übernahmeangebot mit einer erheblichen Unterbewertung von OZ Minerals einhergehe.
Andrew Cole, Managing Director und Chief Executive Officer von OZ Minerals, verwies im Hinblick auf das erst einen Tag zuvor eingegangene Angebot auf die "einzigartigen Kupfer- und Nickelassets mit langfristigem Wachstumspotential an hochwertigen Standorten" und die "starke Nachfrage nach den abgebauten Mineralien in den Bereichen Elektrifizierung und Dekarbonisierung".
BHP hatte den Erwerb von 100 % der OZ Minerals Aktien für 25 AUD pro Aktie in Aussicht gestellt. Dies hätte einem Zuschlag in Höhe von 32,1 % auf den Schlusskurs vom 5. August und in Höhe von 41,4 % auf den 30-tägigen volumengewichteten Durchschnittspreis entsprochen.
Barrick Gold meldet Quartalsdaten: 0,40 USD Dividende im Gesamtjahr
Das kanadische Goldbergbauunternehmen Barrick Gold (WKN: 870450, ISIN: CA0679011084) hat zum Wochenauftakt Quartalsdaten vorgelegt. Wie das Unternehmen am Montag berichtete, wurde im zweiten Quartal ein Umsatz in Höhe von 2,86 Milliarden USD erzielt (im Vorjahreszeitraum: 2,89 Milliarden USD) erzielt. Der bereinigte Gewinn lag demnach bei 419 Millionen USD (Vorjahr: 513 Millionen USD).
Barrick Gold produzierte im zweiten Quartal dem Bericht zufolge mit 1.040.000 oz. genau so viel Gold wie im Vorjahr. Die Goldproduktion wurde dabei maßgeblich durch die Projekte Carlin und Turquoise Ridge in Nevada, Veladero in Argentinien sowie Bulyanhulu und North Mara in Tansania angetrieben soll in der zweiten Jahreshälfte steigen. Die Kupferproduktion erreichte dem Bericht zufolge 120 Millionen Pfund.
Für das zweite Quartal wird eine Dividende in Höhe von 0,20 USD ausgeschüttet. Im Gesamtjahr erhalten die Aktionäre 0,40 USD pro Aktie. Dies begründet Barrick Gold mit der "starken Betriebsleistung und der Nettoliquidität von 636 Millionen USD". Wie das Unternehmen weiter mitteilte, wurden im ersten Quartal eigene Aktien im Wert von 182 Millionen USD zurückgekauft.
Pan American Silver verfehlt Erwartungen
Pan American Silver (WKN: 876617, ISIN: CA6979001089) hat am Mittwoch Quartalszahlen geliefert, die am Markt eher weniger gut aufgenommen wurden. Die Ergebnisse im zweiten Quartal wurden laut Michael Steinmann, President und Chief Executive Officer "deutlich von der Underperformance beim Projekt Dolores" beeinflusst. Hier kam es zu einer signifikanten Wertminderung.
Dagegen konnte diese Produktion beim Flaggschiff-Asset La Colorada auf rund 1.700.000 oz. gesteigert werden. Die verbleibenden Projekte entwickeln sich laut dem Bericht weitgehend erwartungsgemäß.
Insgesamt produzierte Pan American Silver im zweiten Quartal 4.500.000 oz. Silber und 128.300 oz. Gold. Es wurde ein Nettoverlust von 133,6 Millionen USD eingefahren – die Abschreibung auf das Dolores Projekt machte den Großteil davon aus. Der bereinigte Verlust ohne die Wertminderung belief sich auf 6,5 Millionen USD bzw. 0,03 USD pro Aktie.
Pampa Metals mit neuen Daten: Buenavista Projekt gewinnt an Attraktivität
Das Kupferexplorationsunternehmen Pampa Metals (CSE: PM, WKN: A2QK6Q, ISIN: CA6976701079) hat am Montag neue Daten zum Buenavista Projekt vorgelegt. Dem Bericht zufolge wurden nach Auswertung radiometrischer Altersdatierungs- und petrografischer Studien das tertiäre Alter des Wirtsgesteins Porphyr und die native Gold-Sulfid-Mineralisierung im Quarzerzgang bestätigt.
Wie das Unternehmen berichtet, weisen die produktivsten Porphyr-Kupfer-Lagerstätten entlang des Mineralgürtels Domeyko Cordillera durchweg hydrothermale Systeme aus dem Tertiär auf und weisen damit auf attraktive Kupfergehalte hin. Buenavista sowie einige Gebiete nördlich und östlich davon stellten nun vorrangige Bohrziele dar.
Paul Gill, CEO von Pampa Metals, sieht in den Ergebnissen einen starken Hinweis auf ein bedeutendes System, das nun durch Bohrungen gründlich untersucht werden müsse.
Alpha Copper liefert erste Bohrergebnisse für Indata Projekt
Das kanadische Explorationsunternehmen Alpha Copper (CSE: ALCU, WKN: A3DB6E, ISIN: CA02074D1087) hat ein Update zum Bohrprogramm beim Kupfer-Gold-Projekt Indata in Quesnel Terrane in British Columbia vorgelegt.
Alpha Copper sucht im Rahmen des Sommerbohrprogramms nach Gold enthaltender Erzmineralisierung und Porphyr-Kupfer-Gold-Mineralisierung. Gebohrt wird über insgesamt 5000 m. Das Programm wird voraussichtlich bis weit ins dritte Quartal 2022 dauern und zwischenzeitlich immer wieder Ergebnisse liefern. Wichtige Ergebnisse im Rahmen des Updates:
- Bohrloch IN-22-76 stieß auf eine vielversprechende Adermineralisierung
- Bohrlöcher IN-22-75 und IN-22-76 bestätigten die Ausdehnung der intrusiven Einheit, die für eine Porphyr-Kupfer-Gold-Mineralisierung empfänglich ist.
- Bohrloch IN-22-80 stieß auf eine starke Chalkopyrit-Mineralisierung von der Oberfläche bis in eine Tiefe von 45 Metern
Alpha Copper CEO Darryl Jones kommentierte, nach vielen Jahren des "Rauchs" auf dem Areal glaube man nun, "Feuer" finden zu können.
Bergbaufeindliche Politik in Chile: Antofagasta stellt Projekte auf den Prüfstand
Der Bergbaukonzern Antofagasta (WKN: 867578, ISIN: GB0000456144) will Investitionen im Operationsland Chile auf dem Prüfstand stellen, sollte die dortige Regierung die Erhöhung von Steuern und Lizenzgebühren durchsetzen.
CEO Ivan Arriagada sieht in den geplanten Reformen der linksgerichteten Regierung um Präsident Gabriel Boric Hemmnisse, die Investitionen "herausfordernd" machen könnten. So könne der aktuelle effektive Steuersatz von 40 % teils auf über 50 % steigen.
Antofagasta könnte den Informationen aus dem letzten Halbjahresbericht zufolge die jährliche Produktion von derzeit rund 650.000 t auf 900.000 t im Jahr 2026 steigern – müsste dafür allerdings hohe Investitionen tätigen. Diese Investitionen werden unter den neuen Bedingungen jedoch schwieriger.