Die Rohstoffwoche: EU Raw Materials Act, US-Inflation, Vale, Ganfeng Lithium, Kaiser Reef, Calima Energy, Gold Mountain
Die EU will mit einem neuen Gesetz Lieferketten absichern und Abhängigkeiten vermeiden. Dominiert wurde die Woche jedoch von den US-Inflationsdaten. Die Kerninflation fiel stärker aus als erwartet – Zinsängste schickten neben Aktien auch die Metalle daraufhin auf Talfahrt.
Vale startet eine Kooperation mit Huayou Cobalt zur Produktion von MHP für die Batteriefertigung. Ganfeng Lithium verweist auf hohe Kosten und bereitet seine Kunden auf Preiserhöhungen vor. Kaiser Reef arbeitet am Produktionsstart einer zweiten Mine in Victoria. Calima Energy legt starke Halbjahreszahlen vor und macht so viel Umsatz wie noch nie. Und Gold Mountain Mining gibt Ergebnisse für 15.500 Bohrmeter beim Elk Gold Projekt bekannt. Die Rohstoffwoche im Überblick.
Kritische Rohstoffe: EU will Lieferketten absichern
Die EU will Lieferketten für kritische Rohstoffe absichern. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte am Mittwoch den European Critical Raw Materials Act an – ein Gesetz über kritische Rohstoffe.
Von der Leyen verwies darauf, dass fast 90 % der Seltenen Erden und 60 % des Lithiums in China verarbeitet würden und das Land damit den Markt dominiere. Die EU müsse im Hinblick auf Technologien wie die Elektromobilität vermeiden, in Abhängigkeiten wie bei Öl und Gas zu geraten. Mit dem Gesetz will die EU unter anderem Reserven aufbauen und strategische Projekte entlang der Lieferkette identifizieren.
Es ist nicht das erste Gesetz dieser Art. Bereits vor fünf Jahren hatte die EU eine Batterieallianz gegründet und im vergangenen Jahr wurde das europäische Chipgesetz angekündigt.
US-Inflationsdaten: Industriemetalle unter Druck
Nach Bekanntgabe der US-Inflationsdaten sind verschiedene Metalle deutlich unter Druck geraten. Sowohl Kupfer als auch Aluminium, Zinn und Nickel gaben nach.
Der Verbraucherpreisindex war zwar leicht auf 8,3 % zurückgegangen – die Kerninflation erhöhte sich jedoch im August auf 6,3 % nach 5,3 % im Juni und Juli. Marktteilnehmer befürchten deshalb deutlich stärkere Zinserhöhungen als bislang erwartet.
Vale startet Nickel-Kooperation mit Huayou Cobalt
Der brasilianische Bergbauriese Vale (WKN: 897136, ISIN: BRVALEACNOR0) bahnt eine Zusammenarbeit mit Huayou Cobalt Co (Huayou) für eine Nickelhütte mit HPAL-Technologie (High Pressure Acid Leaching) an. Eine Anfang des Jahres begonnene Machbarkeitsstudie wurde mit positivem Ergebnis abgeschlossen.
Die beiden Unternehmen vereinbarten eine Intensivierung der Zusammenarbeit und wollen in näherer Zukunft detailliertere Übereinkommen treffen. In der neuen Anlage soll Nickel-Limonit-Erz zu Mixed Hydroxide Precipitate (MHP) weiterverarbeitet werden – derzeitigen Planungen zufolge im Umfang von 60.000 t Nickel pro Jahr. MHP wird zum Beispiel in Batteriekomponenten von Elektrofahrzeugen benötigt.
Ganfeng Lithium erhöht die Preise
Der chinesische Lithiumspezialist Ganfeng Lithium (WKN: A2N6UN, ISIN: CNE1000031W9, Ticker: GNENF) erhöht die Preise und begründet dies mit steigenden Kosten. Betroffen sind die Produkte eines Unternehmensteils, der kleine Batterien etwa zur Verwendung in Kopfhörern herstellt. Beliefert werden unter anderem Xiaomi Corp. und Oppo.
Genau beziffert wurden die Preiserhöhungen nicht. Die Kunden wurden jedoch über eine laut der Nachrichtenagentur Bloomberg "erhebliche Erhöhung" der Kosten für Batteriezellen informiert.
Kaiser Reef bringt zweite Goldmine in Victoria in Richtung Produktion
Der australische Goldminenbetreiber Kaiser Reef (WKN: A2P4AV, ISIN: AU0000072506, Ticker: KAURF) treibt seine zweite größere Goldmine im Maldon-Projekt in Victoria in Richtung Produktion. Wie das Unternehmen mitteilte, wurde mit der Planung von Infill-Bohrungen und weiteren technischen Vorbereitungen in der Goldmine Union Hill begonnen.
Diese wurde früher durch Centennial Mining betrieben und bis zuletzt instandgehalten. Kaiser Reef geht nicht zuletzt aufgrund bereits vorliegender Abbaugenehmigungen und bereits bestehenden Ressourcen und Personals davon aus, schnell mit der Goldförderung beginnen zu können.
Jüngste abgeleitete Ressourcenschätzung taxieren das Vorkommen der Mine bei 4,4 g/Tonne auf mehr als 185.000 oz. Gold. Das Gebiet gilt als ausgesprochen ertragreich. Eine ausführlich Unternehmensvorstellung zu Kaiser Reef gab es diese Woche auf Miningscout.
Calima Energy meldet Halbjahreszahlen
Das in Australien ansässige und in Kanada operativ tätige Öl- und Gasunternehmen Calima Energy (WKN: A2DWL4, ISIN: AU000000CE10, Ticker: CLMEF) hat in dieser Woche Zahlen für das abgelaufene Halbjahr veröffentlicht.
Demnach wurde in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 ein Bruttoumsatz in Höhe von 68 Millionen USD erzielt. Dies entspricht einer Steigerung um 81 % und dem höchsten jemals erreichten Wert. Das bereinigte EBTDA stieg um 131 % auf 40,4 Millionen USD (ohne Hedgingverluste) gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Es wurden Absicherungsverluste in Höhe von 13,5 Millionen USD realisiert. Calima Energy produzierte im ersten Halbjahr gut 705.000 Barrel Öläquivalent ein Anstieg von 18 % im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2021.
Also ganz oben muss vor "Die Rohstoffwoche im Überblick" rein: "Und Gold Mountain Mining gibt Ergebnisse für 15.500 Bohrmeter beim Elk Gold Projekt bekannt."
Dann als eigener Absatz:
Gold Mountain Mining gibt Bohrergebnisse für Elk Projekt bekannt
Das kanadische Bergbauunternehmen Gold Mountain Mining Corp. (TSX-V: GMTN; WKN: A2QLZC; ISIN: CA38065L1058) hat in dieser Woche Ergebnisse des 15.500 Bohrmeter umfassenden Phase-III-Bohrprogramms beim Elk Projekt im kanadischen Bundesstaat British Columbia bekanntgegeben. Wie das Unternehmen mitteilte, wurden hochgradige Abschnitte durchteuft, um die bereits bekannte Mineralisierung der Zonen Gold Creek und Siwash North zu erweitern.
Die Highlights laut Pressemitteilung:
- 65,37 g/t Au auf 1,31 m, einschließlich 276 g/t Au auf 0,31 m
- 48,38 g/t Au auf 2,04 m, einschließlich 258 g/t Au auf 0,38 m
- 59,54 g/t Au auf 1,30 m, einschließlich 258 g/t Au auf 0,30 m
- 104,72 g/t Au auf 0,79 m, einschließlich 167 g/t Au auf 0,49 m
- 32,32 g/t Au auf 1,47 m, einschließlich 101 g/t Au auf 0,47 m
- 66,60 g/t Au auf 0,95 m, einschließlich 102 g/t Au auf 0,62 m
Dem Bericht zufolge konnte die Mineralisierung der Ader 1300 um weitere 150 Meter in die Tiefe erweitert werden. Zudem gelang es, Gebiete mit hochgradigen abgeleiteten Ressourcen zu erkunden und so die abgeleiteten Ressourcen gemäß aktueller Ressourcenschätzung mit einer höheren Sicherheit festzustellen. Die "starken Ergebnisse" des Bohrprogramms sollen in eine voraussichtlich im vierten Quartal abgeschlossene aktualisierte Mineralressourcenschätzung einfließen.