Rohstoffhändler und Hedgefonds vermelden Rekordgewinne

Rohstoffhändler und Hedgefonds vermelden Rekordgewinne bigstockphoto

Rohstoffhändler und Hedgefonds machen gute Geschäfte. Der Rohstoffriese Cargill vermeldet den höchsten Nettogewinn in der 1865 begonnenen Unternehmenshistorie. Einige Hedgefonds, die sich auf den Terminhandel mit Energie spezialisiert haben, konnten sich im Wert verdoppeln.

Cargill Inc. mit Sitz im US-Bundesstaat Minnesota gilt als das größte im Privatbesitz befindliche Unternehmen der USA. Das Rohstoffunternehmen vermeldete einen Anstieg des Umsatzes von 134,4 Milliarden USD im Geschäftsjahr 2021 auf 165 Milliarden USD im Folgejahr.

Der Nettogewinn des im Mai endenden Geschäftsjahres stieg sogar um 35 % auf 6,68 Milliarden USD. Es ist der höchste Jahresgewinn von Cargill in der 157-jährigen Unternehmensgeschichte.

Hohe Marge durch Volatilität und Unsicherheit

Das Erfolgsrezept von Cargill: Die Unsicherheit und die hohe Volatilität an den Rohstoffmärkten wurden konsequent ausgenutzt. An den Märkten gab es durch Lieferkettenschwierigkeiten, den Ukrainekrieg und weitere Faktoren massive Preisschwankungen.

Cargill kauft Rohstoffe wie Weizen oder Speiseöl und verkauft sie zu einem späteren Zeitpunkt weiter. Durch die Unsicherheit an den Märkten lassen sich damit hohe Arbitragegewinne erzielen – jedenfalls für große und finanzstarke Player am Markt.

Cargill wird durch zwei Milliardärsfamilien kontrolliert und ist mit 155.000 Mitarbeitern in 70 Ländern aktiv. Das Unternehmen gehört mit Archer-Daniels-Midland Co., Bunge Ltd. und Louis Dreyfus Co. zu den wichtigsten Akteuren im Getreidehandel.

Bloomberg rechnete kürzlich vor: Wäre Cargill ein börsennotiertes Unternehmen und würde der Markt es ähnlich bewerten wie das gelistete Archer-Daniels-Midland, entspräche dies einer Marktkapitalisierung in der Größenordnung von 90 Milliarden USD und damit so viel wie Goldman Sachs und mehr als Citigroup oder BlackRock auf die Waage bringen.

Rohstoff Hedgefonds auf der Überholspur

Rohstoff Hedgefonds gehören ebenfalls zu den Gewinnern der Turbulenzen. Als der Ukraine Krieg ausbrach, stiegen die Preise für Energie, Industriemetalle und viele Agrarerzeugnisse drastisch an. Auch danach blieb die Volatilität sehr hoch.

Wie das Wall Street Journal berichtet, konnte ein Fonds von e360 Power LLC seinen Wert seit Jahresbeginn um ca. 125 % steigern. e360 Power LLC aus Texas hat sich auf den Handel mit Terminkontrakten auf Strom, Erdgas und Emissionen spezialisiert.

Der Hedgefonds führt die hohen Gewinne vor allem auf hohe und volatile Strompreise zurück. Diese sollen auch in Zukunft hohe Renditen bringen. Investitionen in europäisches Gas hat e360 Power im Übrigen gekürzt. Das Management fürchtet unter anderem regulatorische Änderungen im Hinblick auf Kohlekraftwerke.

Ein auf Öl spezialisierter Fonds der Londoner Westbeck Capital Management LLP ist laut Wall Street Journal  seit Jahresbeginn um mehr als 40 % gestiegen. Andere Investmentfonds, die den Fokus auf die Energiewende legen, konnten dagegen nur ca. 14-15 % zulegen.

Ein Fonds des Hedgefonds-Giganten Citadel LLC teilte sein Anteilseignern kürzlich mit, dass 60 % der Bruttogewinne des zweiten Quartals Zusammenhang mit Rohstoffen erzielt wurden.

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Jahr mit zwei Hälften: Viele Rohstoffpreise sind deutlich gefallen

Das Jahr 2022 ist allerdings noch nicht zu Ende – laut Robert Howell, Portfoliomanager bei der in New York ansässigen und 7 Milliarden USD schweren Gresham Investment Management LLC, könnte es ein Jahr mit zwei Hälften werden.

Der starke Dollar beeinträchtige die Rohstoffnachfrage aus den Schwellenländern. Deshalb habe er in den letzten Wochen auch viele Positionen verkauft und eine Cashquote in Höhe von 50 % aufgebaut. Der Portfoliowert ist seit Jahresbeginn um 17 % gestiegen.

Viele Rohstoffe sind nach ihren Hochs im Frühjahr deutlich gefallen. Dies gilt für Rohöl und Erdgas ebenso wie für viele Agrarrohstoffe wie Weizen. Auch die Holzpreise haben sich wieder normalisiert.