Die Rohstoffwoche: Anglo American, Shell, First Quantum Minerals, Denison Mines, Petrobras, Skyharbour Resources
Anglo American kämpft mit sinkenden Erzgehalten in chilenischen Minen und wird 2023 deutlich weniger Kupfer produzieren als bislang geplant. Shell trennt sich von zwei Offshore Beteiligungen in Malaysia und erlöst damit rund eine halbe Milliarde US-Dollar. First Quantum Minerals konnte sich mit der Regierung in Panama nicht über den Betrieb der Mine Cobre Panama einigen und hat eine entscheidende Frist verstreichen lassen.
Denison Mines meldet den erfolgreichen Abschluss der Neutralisierungsphase beim Uranprojekt Wheeler River und sieht darin einen weiteren Meilenstein. Petrobras indes sieht sich wachsenden politischen Begehrlichkeiten ausgesetzt und muss einen deutlichen Rückgang des Aktienkurses verkraften. Und Skyharbour Resources freut sich über die Genehmigung eines Bohrprogramms beim East Preston Partner Azincourt. Die Rohstoffwoche im Überblick.
Anglo American reduziert Produktionsziele für Kupfer
Der britische Bergbaukonzern Anglo American (WKN: A0MUKL, ISIN: GB00B1XZS820, Ticker: AAUKF) hat die Ziele für die Kupferproduktion 2023 gesenkt. Der Grund: Die Erzgehalte in den chilenischen Minen des Unternehmens verschlechtern sich.
Wie das Unternehmen mitteilte, werden im kommenden Jahr voraussichtlich 840.000-39.000 t Kupfer produziert. Frühere Schätzungen gingen von 910.000-1,02 Millionen t aus. Für 2022 gewartet Anglo American eine Kupferproduktion von 650-660.000 t. Die frühere Prognose ging von 640-680.000 t aus.
Shell stößt zwei Offshore-Beteiligungen ab
Der britische Energiekonzern Shell (WKN: A3C99G, ISIN: GB00BP6MXD84, Ticker: RYDAF) trennt sich von zwei Offshore Beteiligungen im malaysischen Baram-Delta. Wie das Unternehmen mitteilte, wird die Shell Tochter Sarawak Shell Berhad ihre Anteile an zwei Projekten an Petroleum Sarawak Exploration & Production Sdn. Bhd verkaufen. Veräußert werden ein Anteil von 40 % am Baram Delta EOR Production Sharing Contract von 2011 sowie 50 % am SK 307 Production Sharing Contract.
Für den Verkauf erhält Shell einen sofortigen Erlös in Höhe von 475 Millionen USD. Zusätzlich können rohstoffpreisabhängige Extrazahlungen von bis zu 50 Mio. USD bis 2024 anfallen. Zoe Yujnovich, Upstream Director von Shell betonte, Malaysia bleibe einer der acht wichtigsten Upstream Positionen weltweit. Mit dem Verkauf solle das Portfolio weiter fokussiert werden.
First Quantum Minerals lässt wichtige Kupfer-Deadline in Panama verstreichen
Das kanadische Bergbauunternehmen First Quantum Minerals (WKN: 904604, ISIN: CA3359341052, Ticker: FQVLF) hat eine wichtige Frist in Verhandlungen mit der Regierung von Panama verstreichen lassen. Verhandelt wird über den Betrieb der Mine Cobre Panamá durch die First Quantum Tochtergesellschaft Minera Panamá, S.A (MPSA).
Wie First Quantum mitteilte, konnte bis zum festgesetzten Termin am 14. Dezember keine Einigung erzielt werden. MPSA ist demnach mit einem Paket einverstanden, das unter anderem 375 Millionen USD an jährlichen Zahlungen vorsieht. "Notwendige rechtliche Absicherungen zu Kündigungs-, Stabilitäts- und Übergangsregelungen konnten jedoch nicht vereinbart werden." CEO Tristan Pascall betonte, das Unternehmen stehe weiterhin für einen konstruktiven Dialog zur Verfügung.
Denison Mines meldet erfolgreichen Abschluss der Neutralisierungsphase bei Wheeler River
Der kanadische Uranexplorer Denison Mines (WKN: A0LFYS, ISIN: CA2483561072, Ticker: DNN) hat über den erfolgreichen Abschluss der Neutralisierungsphase auf dem zu 95 % unternehmenseigenen Projekt Wheeler River in der Region Athabasca Basin im Norden von Saskatchewan informiert. Probenentnahmen rund um den Ort des Machbarkeitstests hätten die erfolgreiche Wiederherstellung der Laugungszone bestätigt.
Laut David Cates, Präsident und CEO von Denison, stellt dies einen weiteren Meilenstein bei der Gewinnung von uranhaltiger Lösung mit der ISR-Abbaumethode dar. Der Neutralisationsphase war im September der Beginn der Auslaugungsphase vorausgegangen. Das Ziel: Wirksamkeit und Effizienz des Laugungsprozesses in einer rund 400 m unter der Oberfläche liegenden Erzzone zu bewerten.
Petrobras Aktie nach Gesetzesänderung im Sinkflug
Die Aktie des brasilianischen Rohstoffriesen Petroleo Brasileiro (WKN: 541501, ISIN: US71654V4086, Ticker: PBR) ging nach einer durch das Unterhaus verabschiedeten Gesetzesänderung in den Sinkflug. Das Gesetz hatte Petrobras vor politischer Einmischung geschützt.
Mit den nun verabschiedeten Änderungen wird die Besetzung von Schlüsselpositionen im Unternehmen durch Politiker deutlich erleichtert. So müssen Teilnehmer von politischen Kampagnen fortan nur noch eine einmonatige Karenzzeit einhalten – bislang waren drei Jahre vorgesehen.
Francisco Petros, Vorstandsmitglied von Petrobras, nannte die Entwicklungen gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg einen "unsäglichen Rückschlag". Nun drohe "eine endlose Quelle von Interessenkonflikten zwischen politischen Parteien und staatlichen Unternehmen". Die Petrobras Aktie gab um fast 10 % nach. Auch die Aktien anderer Staatsunternehmen büßten an Wert ein. Besorgt sind Beobachter vor allem über die Geschwindigkeit, mit der das Gesetz verabschiedet wurde.
Skyharbour Resources: Partner erhält Bohrgenehmigung für East Preston
Der kanadische Uranexplorer Skyharbour Resources Ltd. (TSXV: SYH, WKN: A2AJ7J, ISIN: CA8308166096) hat darüber informiert, dass der Partner Azincourt die behördlichen Genehmigungen für das bevorstehende Winterbohrprogramm beim Uranprojekt East Preston im Athabasca Basin in der kanadischen Provinz Saskatchewan erhalten hat.
Das Programm sieht 6000 Bohrmeter in mehr als 20 Diamantbohrlöchern vor. Damit sollen vor allem die im Winter 2022 identifizierten Alterationszonen und erhöhten Uranvorkommen genauer untersucht und bewertet werden. Man sei bestrebt, die "äußerst aussichtsreichen Korridore weiter zu erkunden", ließ Azincourt CEO Alex Klenman verlauten. Bevor die Bohrungen Mitte Januar losgehen, sind zunächst weitere Arbeiten wie Straßenzugang und Lagerbau zu bewerkstelligen.