Rezessionssorgen treiben Gold auf 7-Monats-Hoch

Rezessionssorgen treiben Gold auf 7-Monats-Hoch

Sorgen vor einer Rezession sind an den Märkten derzeit gleichbedeutend mit Hoffnungen auf ein Ende der Zinserhöhungen. Beides treibt den Goldpreis an. Aktuell notiert das Edelmetall so hoch wie seit sieben Monaten nicht mehr. Auch bullishe Wetten nehmen deutlich zu. Eine Trendwende?

Der Goldpreis konnte seine Gewinne am Mittwoch weiter ausbauen und notiert auf den höchsten Stand seit Mitte Juni. Rückenwind erfährt das gelbe Edelmetall durch den Rückgang der Dollarstärke und der Renditen am Anleihemarkt.

Märkte hoffen auf Scheitelpunkt der Inflationswelle

Am Kassamarkt kostete eine Feinunze Gold am frühen Mittwochabend 1.852 USD. Im Tagesverlauf waren zeitweise fast 1.865 USD gezahlt worden. Noch vor drei Monaten war Gold deutlich günstiger. Anfang November lag der Preis bei rund 1.630 USD pro Feinunze.

Grund für den Preisanstieg ist die Hoffnung vieler Marktteilnehmer auf das Erreichen des Scheitelpunkts der aktuellen Inflationsrate. Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert Bart Melek, Leiter der Rohstoffmärkte Strategie bei TD Securities, demzufolge es zu einer Fortsetzung des Aufwärtstrends kommen könne, wenn die nächsten Wirtschaftsdaten die Erwartungen im Hinblick auf eine rückläufige Inflation bestätigen sollten.

Goldpreis beendet Jahr 2022 unverändert

Das Jahr 2022 hatte der Goldpreis nahezu unverändert beendet. Der am meisten gehandelte Terminkontrakt jedenfalls lag zum Jahresausklang um 0,1 % niedriger als zum Jahresbeginn.

Technisch handelte es sich jedoch um den zweiten Rückgang in Folge – das erste Mal seit 2015. Gold hat deswegen aus Sicht vieler Anleger als Inflationsschutz ein Stück weit versagt. Gleichwohl hat sich das Edelmetall besser entwickelt als viele andere Assetklassen wie etwa der S&P 500 oder auch Staatsanleihen.

Im letzten Jahr wurde der Goldmarkt durch höhere Zinssätze belastet. Höhere Renditen am Anleihemarkt sind gleichbedeutend höheren Opportunitätskosten für Goldanleger. Außerdem stieg der Außenwert des US-Dollar deutlich an. Für Goldkäufer außerhalb der USA wird der Kauf des Edelmetalls dadurch teurer, wodurch die Nachfrage sinkt.

Aktuell wetten die Märkte darauf, dass die Inflationsproblematik in diesem Jahr deutlich nachlässt und etwa die US-Notenbank Federal Reserve die Zinsen nur noch in kleineren Schritten erhöht. Laut Wall Street Journal haben Hedgefonds und andere spekulative Anleger letzter Zeit etliche Bestände in Gold aufgebaut. Die bullishen Wetten auf Gold lagen demnach in der Woche zum 13. Dezember auf dem höchsten Stand seit Juni. Das Blatt beruft sich auf Daten der Commodity Futures Trading Commission.

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Bank of America: Gold steigt 2023 über 2000 USD

Analysten der Bank of America rechnen für 2023 mit Goldpreisen von mehr als 2000 USD pro Feinunze. Diese Marke war einmal im Jahr 2020 und einmal Anfang 2022 jeweils sehr kurz überschritten worden. Die Analysten sehen in einem Abflauen der Zinserhöhungen und globalen Rezessionsrisiken die Hauptgründe für die stärkere Nachfrage nach Gold.

Auch Peter Boockvar, Chief Investment Officer der Bleakley Financial Group geht davon aus, dass das Ende der Zinserhöhungen vor allem Gold (und Silber) unterstützen könne.

Die zuletzt niedrigen Goldpreise wurden auch durch Zentralbanken genutzt. Joe Cavatoni, Chefmarktstratege für Nordamerika beim World Gold Council etwa, weist darauf hin, dass die Zentralbanken im letzten Jahr ihre Devisenreserven diversifiziert und Goldbestände aufgestockt hätten. Chinas Notenbank etwa stockte ihre Bestände im November erstmals seit September 2019 auf.

Goldaktien vor Comeback?

Sollten die Goldpreise dauerhaft anziehen, könnten davon auch Goldminenbetreiber profitieren. Viele Minenaktien sind im vergangenen Jahr deutlich gefallen. So notierte etwa die Aktie von Barrick Gold (WKN: 870450, ISIN: CA0679011084) noch im April bei rund 23 USD, um anschließend bis Ende Juli unter 15 USD zu fallen.

Ähnlich erging es Anlegern, die auf breiter streuende Goldminen ETFs wie etwa den VanEck Gold Miners ETF setzten. Dieser notierte im April zeitweise bei gut 40 EUR, fiel jedoch im Laufe des Jahres kurzzeitig sogar unter 25 EUR.

Eine längerfristige Rückkehr der Anleger in den Goldmarkt könnte auch Explorationsunternehmen Schub verleihen. Dies gilt etwa für den kanadischen Gold-Explorer NevGold Corp. (TSX-V: NAU, WKN:A3CTE1, ISIN: CA6415361071), welcher drei Goldprojekte in Nevada und Idaho mit aussichtsreicher Explorationshistorie entwickelt. Schon für die nächsten Quartale sind erste Wirtschaftlichkeitsstudien geplant.

In einem Umfeld steigender Goldpreise sind auch Explorer gut aufgestellt, die zugleich über bereits produzierende Standorte verfügen. Ein Beispiel dafür ist der australische Goldproduzent Kaiser Reef Ltd. (ASX: KAU, WKN: A2P4AV, ISIN: AU0000072506), der im australischen Bundesstaat Victoria beim Projekt A1 bereits produziert und parallel das Projekt "Maldon Goldfields" in Richtung Abbau vorantreibt.