Simbabwe untersagt Export von Lithium

Simbabwe untersagt Export von Lithium bigstockphoto

Die Regierung von Simbabwe hat den Export von rohem Lithium untersagt. Das Land will die Verarbeitung im eigenen Land halten und dadurch einen größeren Anteil an der Wertschöpfungskette gewinnen.

In einem Rundschreiben auf Basis des Base Minerals Export Control Acts wird die Verordnung mit dem Ziel einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung begründet. Die Regierung betonte, aufgrund von Schmuggel und Externalisierung nach Südafrika und in die Vereinigten Arabischen Emirate (VE) Einnahmen in Höhe von 1,8 Milliarden USD pro Jahr zu verlieren.

Simbabwe will 20 % der globalen Lithiumnachfrage decken

Simbabwe verfügt über große Lithiumvorkommen – die größten Vorkommen in Afrika. Die Nachfrage nach dem Metall ist aufgrund der Produktion von immer mehr Elektrofahrzeugen groß. Simbabwe plant, einer der weltweit größte Lithiumexporteure zu werden und auf Sicht 20 % der weltweiten Gesamtnachfrage nach dem Batteriemetall zu decken.

Bergbauminister Winston Chitando stellt in dem Rundschreiben klar, dass "kein lithiumhaltiges Erz oder nicht angereichertes Lithium aus Simbabwe in ein anderes Land exportiert" werden dürfe. Ausnahmen gebe es nur für Lieferungen mit ministerieller Genehmigung.

Das Ziel: Ein größerer Anteil der Wertschöpfungskette soll im Land verbleiben. So bekräftigte die stellvertretende Bergbauministerium Polite Kambamura, das bestimmte Bergbauunternehmen von der Richtlinie ausgenommen seien. Konkret handelt sich um jene, die Verarbeitungsanlagen bauen. Sie begründete den Schritt mit der Bedeutung eines größeren Anteils an der Wertschöpfungskette.

Die Regierung wolle, dass im Land Lithiumbatterien entwickelt werden. Das Ziel bestehe also in Wachstumsimpulsen für die Industrie. Exportiere Simbabwe dagegen weiter rohes Lithium, werde es seine Entwicklungsziele verfehlen.

Regierung sieht Rohstoffexporte schon länger kritisch

Gänzlich überraschend kommt das Exportverbot für Lithium nicht. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte schon im Mai 2019 im Rahmen einer "Zielmarktanalyse zur Geschäftsanbahnungsreise" im Rahmen des Markterschließungsprogramms für KMU eine entsprechende Haltung der Politik vor Ort festgestellt.

In dem Papier hieß es damals: "Die Regierung (in Simbabwe, Anm. d. Red.) erwartet, dass das Lithium noch im Land verarbeitet wird, um positiven Einfluss auf die lokale Wirtschaft im Land zu nehmen. In diesem Zusammenhang wird aktuell eine Lithium-Strategie erarbeitet, die dazu beitragen soll, dass neues Geld nachhaltig in die Industrie fließen wird."

Aktuell ist Bikita Minerals der größte Lithiumproduzent des Landes. Bislang existiert allerdings nur eine wirtschaftlich tragfähige Abbaustätte für Lithium. Die meisten Projekte befinden sich noch in der Planung.

Mit unserem kostenlosen Newsletter bleiben Sie stets zu interessanten Rohstoffthemen und Minenfirmen auf dem neuesten Stand. Verpassen Sie keine Marktkommentare und Hintergrundberichte zu spannenden Metallen mehr.

Mit dem Absenden bestätigen Sie, dass Sie unseren Disclaimer / AGB, unsere Datenschutzerklärung und Informationsvertragsbedingungen gelesen haben und akzeptieren.
Sie haben es fast geschafft!

Öffnen Sie Ihr Email Programm (eventuell den Spam Ordner prüfen) und klicken Sie in der Email mit dem Betreff: "Miningscout: Bitte Anmeldung bestätigen" auf den Bestätigungslink.

Fügen Sie info@miningscout.de als Kontakt in Ihrem Email-Programm hinzu, damit unser Newsletter nicht aus Versehen als Spam markiert wird.

Lithium-Projekte in Simbabwe

Dies gilt etwa für das Arcadia Lithium Projekt des Unternehmens Prospect Resources bei Harare. Dort sollen in der ersten Phase mehr als 200.000 t Lithium-Konzentrat gefördert werden. Zudem ist der Bau einer Lithiumcarbonat-Anlage vorgesehen. Als Partner fungiert hier das chinesische Unternehmen Sinomin.

Ein weiteres in Planung befindliches Projekt ist Zulu Lithium, das durch Premier African Minerals betrieben wird. Die Mine in der Nähe von Bulwayo soll nach ihrer Inbetriebnahme 117.000 Tonnen Konzentrat produzieren. Auch hier ist der Bau einer Lithiumcarbonatanlage vorgesehen.

Die Simbabwe Lithium Company will in der Kamativi Zinn Mine Lithium aus Abraumhalden gewinnen. Auch Chimata Gold aus Kanada erwägt eine Beteiligung.

Zuverlässige Abbauländer gesucht

Gegen den Versuch der Regierung von Simbabwe, größere Teile der Wertschöpfungskette im eigenen Land zu halten, ist wenig einzuwenden – gibt es doch immer wieder Kritik an dem Rohstoffabbau im Land durch ausländische Unternehmen.

Gleichwohl zeigt das Exportverbot, wie wichtig zuverlässige Abbauländer und Lieferketten sind. Wie sich die Regierung vor Ort im Fall eines westlichen Handelskriegs mit China positionieren würde, ist ungewiss – das Reich der Mitte ist in Simbabwe stark investiert.

Besonders groß ist das Interesse von Automobil- und Batterieherstellern deshalb an Lithiumproduzenten in westlichen Ländern. Auch dort wird nach Lithium gesucht – Kanada etwa entwickelt sich zu einem Hotspot für Explorationsunternehmen.

Foremost Lithium Resource & Technology Ltd. (CSE: FAT, FSE: F0R0, ISIN: CA3455101012) entwickelt ausschließlich Lithiumprojekte in Kanada-  und zwar gleich ein halbes Dutzend. Auch das kanadische Entwicklungsunternehmen Belmont Resources Inc. (TSX-V: BEA, WKN: A2PLWB, ISIN: CA0804994030) ist in Kanada (und zusätzlich den USA) mit gleich mehreren Projekten aktiv.