EV Metall Index: Batteriemetalle in E-Autos kosten 26,9 Mrd. USD

EV Metall Index: Batteriemetalle in E-Autos kosten 26,9 Mrd. USD bigstockphoto

26,9 Mrd. USD kosteten die Batteriemetalle der im letzten Jahr neu zugelassenen E-Autos. Allein im zweiten Halbjahr gelangten Fahrzeuge mit einer Batteriekapazität von 291,7 GWh auf die Straßen. Trotzdem scheint sich der Markt für Lithium, Nickel und Co. zumindest preislich etwas zu entspannen.

Der EV Metal Index misst den Wert von Batteriemetallen in neu zugelassenen Personen-Elektrofahrzeugen (von Endverbrauchern zugelassene Vollbatterie-, Plug-in- und konventionelle Hybridfahrzeuge) weltweit. 2022 zahlten Käufer von Elektroautos insgesamt 26,9 Milliarden USD für die in ihren Fahrzeugen enthaltene Batteriemetalle. Dies entspricht einem Zuwachs um 232 % gegenüber dem Vorjahr.

2022 wurden so viele Batteriemetalle verkauft wie in den fünf Jahren davor insgesamt

Im letzten Jahr wurden damit so viel Batteriemetalle in E-Autos verkauft, wie in den vorangegangenen fünf Jahren zusammen. Besonders stark fiel der Dezember aus. Hier wurden weltweit 1,64 Mio. Elektrofahrzeuge verkauft, 49 % mehr als im Vorjahr. Die in diesen Fahrzeugen verbaute Batteriekapazität belief sich laut Adamas Intelligence auf 63,6 GWh.

Die im Dezember letzten Jahres verkauften E-Fahrzeuge enthielten 38.061 Tonnen Lithiumkarbonat-Äquivalent (55 % Karbonat, 45 % Hydroxid) – 46 % mehr als im Jahr zuvor. Doch nicht nur die verbauten Mengen stiegen, sondern auch die Preise. Lithium kostete im Dezember rund 70.000 USD pro t. Deshalb wurden im Dezember 2,7 Milliarden USD allein für das in Batterien verbaute Lithium bezahlt. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr: 280 %.

38.000 t Lithiumcarbonatäquivalent

Die Autokäufer bezahlten im Dezember auch 27.676 t Nickel – 40 % mehr als ein Jahr zuvor. Der summierte Wert des verbauten Nickels stieg auf 846 Millionen USD. Dies entspricht einem Anstieg von 15 % gegenüber dem früheren Hoch im März, als der Nickelhandel an der LME in chaotische Bahnen geriet und die Preise Rekordhöhen erreichten.

Etwas anders gestaltet sich die Situation bei Kobalt. Der Subindex, der das für in E-Autos verbaute Kobalt bezahlte Geld abbildet, sank um 28 %. Dafür gibt es zwei Gründe. Zum einen wird Kobalt seltener in Batterien verwendet, weil seine Funktion durch andere Materialien ersetzt wird. Zum anderen sanken auch die Preise im Laufe des letzten Jahres deutlich.

Adamas Intelligence zur Folge lag der durchschnittliche Kobaltverbrauch pro Elektrofahrzeug in der zweiten Hälfte des letzten Jahres unverändert. Die Nachfrage nach Lithium stieg jedoch um 17 % pro Fahrzeug.

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Sinkende Preise für Batteriemetalle?

Ein weiteres wichtiges, mitunter unterschätztes Batteriemetall ist Graphit. Im Dezember wurden dem Index zufolge 57.089 t davon in E-Autos eingesetzt. Diese Zahl enthält sowohl synthetisches als auch natürliches Graphit. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr: 48 %. Auch der Wert des verbauten Graphits erreichte ein Rekordniveau, da die Preise sich relativ konstant entwickelten.

In den letzten Jahren kannten die Preise Batteriemetalle fast nur eine Richtung. Allmählich zeichnet sich jedoch ab, dass auch hier gewisse Übertreibungen im Markt vertreten sein dürften. Zuletzt etwa kam es zu einem deutlichen Rückgang der Lithiumpreise in China. Der Preis für Kobalt ist bereits deutlich abgesunken, der Preis für Nickel normalisiert sich. Manches spricht also dafür, dass sich diese Märkte preislich erst einmal entspannen.

Laut Adamas Intelligence wurden im zweiten Halbjahr 2022 weltweit 8,15 Mio. E-Autos zugelassen – ein Anstieg um 38 % gegenüber dem Vorjahr. Der Zuwachs fiel dabei in der Asien-Pazifik-Region mit 53 % sehr viel stärker aus als in Nord- und Lateinamerika (21 %) und Europa (19 %). Die im zweiten Halbjahr zugelassenen Fahrzeuge waren mit einer Batteriekapazität von 291,7 GWh ausgestattet. Dies entspricht einem Zuwachs um 64 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.