Rio Tinto verkauft Mehrheit an La-Granja Kupferprojekt an First Quantum Minerals

Rio Tinto verkauft Mehrheit an La-Granja Kupferprojekt an First Quantum Minerals bigstockphoto

Rio Tinto verkauft 55 % der Anteile am La Granja Kupferprojekt an First Quantum Minerals. Die beiden Unternehmen sehen in dem Projekt das Potenzial einer Tier-1-Kupfermine.

Der Pressemitteilung von Rio Tinto zufolge haben sich beide Unternehmen auf ein Joint Venture verständigt. Dieses soll das Kupferprojekt La Granja in Peru – eines der größten unerschlossenen Kupfervorkommen der Welt – erschließen.

Joint Venture im 55:45-Verhältnis

First Quantum Minerals (WKN: 904604, ISIN: CA3359341052) erwirbt eine 55-prozentige Beteiligung am Projekt und zahlt dafür 105 Millionen USD an Rio Tinto (WKN: 852147, ISIN: GB0007188757). Außerdem verpflichtet sich First Quantum, weitere bis zu 546 Millionen USD in das Joint Venture zu investieren.

Die Investitionen dienen der Deckung der Kapitalbetriebskosten bis zum Abschluss einer Machbarkeitsstudie. Im Anschluss daran werden Folgeausgaben gemäß den Anteilen der beiden Unternehmen aufgeteilt. First Quantum wird nach dem Abschluss der Transaktion – die für das dritte Quartal erwartet wird – auch Betreiber von La Granja.

Das Unternehmen hat auch schon genaue Pläne für die kommenden Jahre. So soll sich die neue Machbarkeitsstudie "auf die Entwicklung eines aktualisierten geologischen Ressourcen- und Reservenmodells" konzentrieren, das "zusätzliche Infill-Bohrungen" erfordert, um die abgeleiteten Ressourcen in die Kategorien "gemessen" und "angezeigt" hochzustufen. First Quantum rechnet zudem mit zusätzlichen metallurgischen Studien zur Festlegung optimaler Verarbeitungskonfigurationen.

"Neue Tier-1-Kupferquelle"

La Granja befindet sich in Cajamara im Norden Perus. Es handelt sich um einen komplexen Erdkörper mit einer angezeigten und abgeleiteten Mineralressource von insgesamt 4,32 Milliarden Tonnen mit 0,51 % Kupfer.

Ein Blick in den Rio Tinto Jahresbericht von 2022 (veröffentlicht am 22. Februar 2023) verrät einige weitere Details. Demnach umfasst das Projekt 130 Mt mit 0,85 % Cu angezeigte Mineralressourcen und 4.190 Mt mit 0,50 % Cu geschlussfolgerte Mineralressourcen.

Rio Tinto hatte das Projekt 2006 von der peruanischen Regierung erworben und im Anschluss ein umfangreiches Bohrprogramm durchgeführt.

Bold Baatar, Chief Executive von Rio Tinto Copper betonte, das Projekt besitze das Potenzial "eine bedeutende neue Kupferquelle" zu werden. Rio Tinto rechnet mit einem langlebigen Betrieb. Die Erschließung werde auch das Kupferportfolio von Rio Tinto nach der Übernahme von Turquoise Hill Resources und dem Beginn des Untertageabbaus bei Oyu Tolgoi in der Mongolei weiter stärken.

Tristan Pascall, Chief Executive Officer von First Quantum, betonte den großen Umfang der bisherigen Arbeiten von Rio Tinto auf dem Projekt. Auch First Quantum sieht das Potenzial für eine Tier-1 Kupfermine. First Quantum bringe Kernstärken in den Bereichen Minendesign, Projektentwicklung und Engagement in der Community in das Joint Venture ein. Das Unternehmen baue durch die Transaktion zudem die bestehenden Beziehungen zu Peru aus.

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Absichtserklärung zur weltweiten Exploration und Projektentwicklung

Die beiden Unternehmen verkünden zudem die Unterzeichnung einer Absichtserklärung zur weltweiten strategischen Zusammenarbeit bei der Exploration und Projektentwicklung von Kupfer und anderen Grundmetallen. Im Rahmen dieser Vereinbarung sollen auch Informationen und technisches Know-how ausgetauscht werden.

Kupfer gilt als kritisches Basismetall der Zukunft. Die Nachfrage wird durch die Elektrifizierung des Straßenverkehrs, den Ausbau von Stromnetzen und viele weitere Infrastrukturvorhaben absehbar deutlich steigen.

So rechnet die Internationale Energieagentur (IEA) damit, dass die Gesamtnachfrage nach Kupfer bis zum Jahr 2030 auf 28,6 Mt steigen wird. 2020 waren es noch 24 Mt. Bis 2040 soll die Nachfrage sogar auf 31,7 Mt steigen – fast ein Drittel mehr als 2020. Dabei könnte der Nachfrageanstieg noch sehr viel größer ausfallen, sollten politische Ambitionen zur globalen Emissionsverringerung noch verschärft werden.

Gleichzeitig ist das Angebot begrenzt. Insbesondere investieren Unternehmen zu wenig in die Exploration und die Entwicklung von Greenfield-Projekten.

Zuletzt rechneten unter anderem Goldman Sachs und Trafigura mit einem regelrechten Kupfer Superzyklus. Auch Glencore CEO Gary Nagle hatte sich in der Vergangenheit in dieser Hinsicht geäußert.