Bergbaulizenz vor Gericht durchgesetzt: Namibia gewinnt bei Investoren an Vertrauen

Bergbaulizenz vor Gericht durchgesetzt: Namibia gewinnt bei Investoren an Vertrauen bigstockphoto

Die Aktie des kanadischen Kupferexplorers Deep-South Resources Inc. (TSX-V: DSM; Frankfurt: DSD; WKN: A2DGWF; ISIN CA24378W1032) legte aus dem Stand um mehr als 35 % zu, nachdem es Neuigkeiten zur Auseinandersetzung mit dem namibischen Bergbauministerium um die Haib Copper Lizenz gab. Die Marktkapitalisierung stieg damit auf rund 8,5 Millionen CAD.

Haib Copper: Deep South Resources vor Erneuerung der Lizenz

Wie Deep South Resources am Montag mitteilte, hat das Ministerium einen wichtigen Schritt zur Erneuerung der Lizenz getan. Demnach gilt für die Lizenz nun der Status "Erneuerung ausstehend".

Zuvor hatte das oberste Gericht Namibias eine entsprechende Anweisung erlassen und dem Bergbauministerium auferlegt, das Verfahren für den Antrag auf die Erneuerung der Lizenz erneut aufzunehmen.

Der Explorer betrachtet das Antragsverfahren als weit fortgeschritten und erwartet eine endgültige Entscheidung in den kommenden Wochen. Damit endet für das Unternehmen ein langer juristischer Kampf um die Schürfrechte.

Bergbauministerium vom Obersten Gericht überstimmt

Im Jahr 2004 hatte Deep South die exklusive Prospektionslizenz 3140 (EPL) für ein Gebiet von 74.563 Hektar erhalten, auf dem sich auch die Kupferlagerstätte Haib befindet. Die Lizenz wurde anschließend fünfmal erneuert.

Im Juni 2021 verweigerte das Ministerium jedoch eine Verlängerung der Lizenz und begründete dies mit angeblichen Versäumnissen des Unternehmens. So habe Deep South es nicht geschafft, in die Vormachbarkeitsphase vorzudringen und das geplante Bohrprogramm abzuschließen.

Die Kanadier scheuten die gerichtliche Auseinandersetzung in Namibia nicht – und obsiegten letztlich. Das Oberste Gericht hob die Entscheidung des Ministers auf und verwies darauf, dass das Unternehmen Fakten vorgelegt habe, die bei der Bewertung der Lizenzvergabe nicht hätten unberücksichtigt bleiben dürfen.

Endgültig besteht die Lizenz erst wieder, wenn die Verlängerung im Bergbaukataster des Ministeriums hinterlegt ist. Dieser Schritt steht noch aus. Bis es soweit ist, will das Management mit der Wiederaufnahme der Explorationsarbeiten noch abwarten.

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Arbeiten vor Wiederaufnahme

CEO Pierre Leveille äußerte sich "zuversichtlich, dass die Lizenz zeitnah erneuert wird". Das Team habe den Standort in der vergangenen Woche besucht um die Wiederaufnahme der Explorationsarbeiten vorzubereiten. Wenn die endgültige Entscheidung vorliegt, könne mit den Arbeiten schnell begonnen werden.

Für das Unternehmen ging es in dem Gerichtsprozess um viel. Der Nettogegenwartswert der Kupferlagerstätte Haib wird (nach Steuern und bei einem Abzinsungssatz von 7,5 %) auf 957 Millionen USD taxiert, der interne Zinsfuß beträgt 29,7 % (bei einem Kupferpreis von 3 US-Dollar pro Pfund). Die Lebensdauer der Mine wird auf 24 Jahre geschätzt. In dieser Zeit könnte das Projekt 35.332 Tonnen Kupferkathoden und 51.080 Tonnen Kupfersulfat pro Jahr produzieren.

Die Vorgänge zeigen, dass die Rechtsstaatlichkeit in Namibia funktioniert. Die Leidensgeschichte von Deep South Resources könnte das Vertrauen der Investoren in den Standort deshalb vergrößern.

Der Bergbau des Landes wächst ohnehin dynamisch – für 2022 wurde eine Wachstumsrate von 21,6 % vermeldet.

Die Dynamik ist vor allem auf die deutliche Steigerung der Diamantenproduktion zurückzuführen. Doch auch die global begehrten Batteriemetalle rücken zunehmend in den Fokus von Explorationsunternehmen.

Namibia beherbergt große Lithiumvorkommen

Die Vorkommen in dem südwestafrikanischen Land sind gewaltig. Das jedenfalls melden Explorer wie Arcadia Minerals (ASX: AM7, WKN: A3C7FG, ISIN: AU0000145815). Das australische Unternehmen betreibt ebenfalls in Namibia vier Rohstoff-Projekte, darunter auch das Bitterwasser Lithiumprojekt in der Hardap-Region im südlichen zentralen Teil Namibias.

Auf den knapp 350.000 ha großen Areal konnte bislang nur ein kleiner Teil der 14 Lithium-, Kalium- und Bor-haltigen Tonsubstrat-Salzpfannen untersucht werden. Die erste Ressourcenschätzung taxiert das Vorkommen jedoch auf 286.909 Tonnen Lithiumcarbonat (Li2CO3) und den Lithiumgehalt auf 622 ppm – bei einer oberflächennahen Lage der Reservoirs.

Das wegweisende Gerichtsurteil macht den Standort Namibia für Explorer und Minenbetreiber ein Stück weit kalkulierbarer. Dass das Land plant, Minderheitsbeteiligungen an Bergbau- und Erdölproduzenten vorzuschreiben, dürfte die aufkeimende Euphorie nur vorübergehend dämpfen. Solche staatlichen Minderheitsbeteiligungen sind auch in anderen afrikanischen Ländern üblich.