Konjunkturrisiken bereiten Rio Tinto Sorgen

Konjunkturrisiken bereiten Rio Tinto Sorgen picture alliance / Photoshot

Laut der Pressemitteilung erwartet Rio Tinto (WKN: 852147, ISIN: GB0007188757) für das Gesamtjahr eine Eisenerzproduktion im oberen Bereich der prognostizierten Bandbreite von 320-335 Mt. Bei einigen anderen Rohstoffen wurde die Prognose jedoch reduziert.

  • So wurde die Prognose für die Produktion von Aluminiumoxid auf 7,4-7,7 Mt heruntergeschraubt. Zuvor lag die angekündigte Spanne bei 7,7-8,0 Mt. Begründet wurde dies mit Maßnahmen zur Verbesserung der Anlagenstabilität und der Produktionsraten durch Queensland Alumina Limited.
  • Für die Produktion von Bauxit rechnet Rio Tinto weiterhin mit einer Bandbreite von 54-57 Mt, fügte aber nun hinzu, dass ein Wert im unteren Bereich der Spanne erwartet wird.
  • Die Produktion von raffiniertem Kupfer soll im Bereich von 160-190 kt liegen – zuvor hatte das Unternehmen die Spanne mit 180-210 Mt angegeben. Der Grund liegt in dem Umbau der Kennecott-Hütte, der umfangreicher ausfällt als geplant.
  • Die prognostizierte Spanne der Produktion von Titaniumdioxidschlacke liegt weiterhin bei 1,1-1,4 Mt, soll aber nun im unteren Bereich dieser Range liegen
  • Die Prognose für Eisenerzpellets- und Konzentrat wurde von 10,5-11,5 Mt auf 10-11 Mt reduziert. Ursächlich waren die Auswirkungen der Waldbrände in Nord-Quebec. Weitere Änderungen der Prognose aus diesem Grund werden nicht ausgeschlossen.
  • Unverändert blieben die Prognosen für die Kupferminenproduktion (590-640 kt), Aluminium (3,1-3,3 Mt), Boroxid (0,5 Mt) und Diamanten (3,0-3,8 Mio. Karat).

Chinesische Flaute drückt Preis für Eisenerz

Die durch den Umbau der Kennecott-Hütte bedingten Produktionsrückgänge führen zu einem Anstieg der Stückkosten bei Kupfer. Die Spanne der Kosten wird nun auf 1,80-2,00 USD pro Pfund taxiert – nach zuvor 1,60-180 USD. Die Stückkosten beim Eisenerz aus Pilbara bleiben dagegen mit 21-22,5 USD pro Tonne konstant.

Im zweiten Quartal kam es zu einem deutlichen Einbruch des Eisenerzpreises auf dem Weltmarkt. Dieser Einbruch spiegelt sich auch in den durchschnittlich durch Rio Tinto erlösten Preisen wider. Diese lagen im zweiten Quartal bei 93,8 USD pro Tonne. Im ersten Quartal waren noch 103,3 USD pro Tonne, im ersten Halbjahr 2022 sogar 110,9 USD pro Tonne erlöst worden.

Auch bei anderen Rohstoffen lagen die erlösten Preise im ersten Halbjahr deutlich unter denen des Vorjahres:

  • Aluminium (USD/t): 2866 USD (Vorjahr:3808 USD)
  • Kupfer: (USD/lb): 3,96 USD (Vorjahr: 4,47 USD)
  • Eisenerzpellets (FOB USD/wmt): 154,7 USD (Vorjahr: 199 USD)

Ursächlich dafür ist die schwache konjunkturelle Entwicklung in China. Das BIP in der Volksrepublik legte im zweiten Quartal um lediglich 0,80 % gegenüber dem Vorquartal zu. Besonders der kriselnde Immobilienmarkt drückt die Nachfrage nach Baurohstoffen.

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China bleibt unter den Erwartungen – Rezession in den USA "wahrscheinlich"

"Chinas wirtschaftliche Erholung blieb hinter den ursprünglichen Markterwartungen zurück, da der Abschwung auf dem Immobilienmarkt die Wirtschaft weiterhin belastet und die Verbraucher trotz der Lockerung der Geldpolitik vorsichtig bleiben", heißt es wörtlich im Quartalsbericht.

Rio Tinto hofft nun auf staatliche Hilfsmaßnahmen durch die Regierung in Peking. Solche Maßnahmen hatte die Regierung am Dienstag in Aussicht gestellt. Mit Eisenerz erwirtschaftet der Konzern rund 70 % seiner Gewinne.

Nicht nur in China, sondern weltweit sieht der Rohstoffriese konjunkturelle Risiken. Die Wirtschaft in den USA wachse zwar, eine Rezession im späteren Jahresverlauf sei aber weiterhin wahrscheinlich. Die Eurozone leide unter schwacher Industrieproduktion und rückläufigen Auftragseingängen sowie einer anhaltend hohen Kerninflation.

Der Aktienkurs zog nach der Bekanntgabe der Zahlen relativ deutlich an und stieg im Stuttgarter Handel von 58,70 EUR auf 60,50 EUR.