Abaxx Commodities Exchange geht an den Start: EV-Nickel-Kontrakt angekündigt

Abaxx Commodities Exchange geht an den Start: EV-Nickel-Kontrakt angekündigt picture alliance / Westend61 / Andrew Brookes

Die neue Rohstoffbörse in Singapur, Abaxx Commodities Exchange, will bis Ende dieses Jahres den weltweit ersten Terminkontrakt für eine Nickelsorte auf den Markt bringen, die im boomenden Elektrofahrzeugsektor (EV) eingesetzt wird.

Wie Dan McElduff, Präsident für Strategie und Entwicklung, in der vergangenen Woche gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters äußerte, soll es sich um einen Nickelsulfat-Future handeln.

Future auf Nickelsulfat

Nickelsulfat ist eine Form von Nickel, die in Batterien für Elektrofahrzeuge verwendet wird. Die Nachfrage aus diesem Bereich steigt dynamisch. Laut einer Schätzung der UBS werden 2030 40 % der Nickelnachfrage auf den Batteriesektor entfallen. Aktuell sind es 15 %.

Die bestehenden Nickel-Futures an der London Metal Exchange (LME) und der Shanghai Futures Exchange beziehen sich dagegen auf raffiniertes Nickel der Klasse 1.

Anders als an der LME soll es bei Abaxx kein Netzwerk von Lagerhäusern zur Lagerung und Lieferung von physischem Metall geben. Stattdessen soll der Abaxx-Nickelkontrakt die Lieferung vom Verkäufer zum Käufer erleichtern. So erläutert es der Abaxx Chefökonom David Greely.

Geplant ist auch die Einführung eines Futures auf LNG (Flüssigerdgas). "Globales LNG hat sich von der überwiegend langfristigen Handelsvertragsstruktur zu einer vielfältigeren Laufzeitstruktur gewandelt, die durch einen wachsenden Spotmarkt unterstützt wird. Daher benötigt der entstehende globale Markt für LNG wirksamere Mechanismen zur Preisfindung, Preistransparenz und Liquidität sowie bessere Instrumente für das Risikomanagement", erläutert die Börse die Beweggründe für die Entwicklung des Kontrakts.

Abaxx sieht "Generationenchance für neue Börsen-Infrastruktur"

Die Abaxx Commodities Exchange gehört zur in Kanada notierten Abaxx Technologies Inc und durchläuft an ihrem Standort Singapur gerade die letzten Prozesse zur Lizenzierung. Die Börse führt eigenen Angaben zufolge zentral abgewickelte, physisch gelieferte Terminkontrakte und Derivate ein und will darüber hinaus "Tools zur Preisfindung und zum Risikomanagement in einem Marktökosystem mit effizienter Korrelation zu physischen Märkten" anbieten.

"Vereinfacht gesagt besteht die Mission von Abaxx darin, intelligentere Märkte aufzubauen", heißt es auf der Homepage des Unternehmens. Der Fokus der Börse liegt zum einen auf der Energiewende. Diese biete die "Generationenchance" zum Aufbau einer neuen Börsenmarktinfrastruktur. Abaxx will durch die eigenen Produkte eine "grundsätzliche Verbesserung der Preistransparenz und des Marktzugangs auf allen Rohstoffmärkten" erreichen.

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Konkurrent für LME?

Die Börse könnte zur Konkurrenz für die London Metal Exchange heranwachsen, die nicht zuletzt aufgrund der "Nickel-Chaostage" im Frühjahr 2022 nach wie vor in der Kritik steht. Daraufhin kam es zu einem deutlichen Einbruch des Handelsvolumens im Nickel-Future, der trotz eingeleiteter Maßnahmen noch nicht überwunden ist. Die LME will mit der chinesischen Qianhai Mercantile Exchange (QME) im Handel mit niedrigeren Nickelqualitäten kooperieren. Sowohl die LME als auch die QME gehören Hong Kong Exchanges and Clearing.

Vorerst will Abaxx aber nicht in direkte Konkurrenz zu den etablierten Börsen treten. "Unser Fokus lag bei der Gründung nicht darauf, mit großen Börsengruppen bei ihren Kernprodukten zu kämpfen, sondern uns auf Schwellenmärkte zu konzentrieren, und wir klassifizieren Nickelsulfat als Schwellenmarkt", kommentierte McElduff.