Weltraumbergbau: Was hat Indien auf der Rückseite des Mondes gefunden?

Weltraumbergbau: Was hat Indien auf der Rückseite des Mondes gefunden? picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Uncredited

Indiens Mondmission war ein voller Erfolg. Der Chandrayaan-3 Rover stieg nach der Landung in der Nähe des Südpols des Mondes über eine Rampe von der indischen Raumsonde hinab und startete seine auf 14 Tage angesetzte Experimentreihe.

Indischer Mondrover findet Mangan und Silizium

Schon jetzt sind einige Details bekannt. Chandrayaan-3 ist mit einem laserinduzierten Spektroskopinstrument ausgestattet und konnte bereits Informationen zu Metallen auf dem Erdtrabanten liefern. Laut der der indischen Weltraumforschungsorganisation wurden Aluminium, Eisen, Kalzium, Chrom, Titan, Mangan und Silizium auf der Oberfläche gefunden.

Auch wenn dies nur ein Nebenbefund der Mission ist – im Kern geht es um die Suche nach Hinweisen auf Wasser – hat der indische Erfolg die Spekulationen über die Machbarkeit des Weltraumbergbaus wieder einmal belebt. Neben dem Mond kommen jedoch auch andere Himmelskörper zur Rohstoffgewinnung in Betracht.

NASA startet im Oktober Psyche-Mission

Die NASA wird im Oktober mit einer Raumsonde eine Mission zum Asteroiden Psyche starten. Die Weltraumbehörde bezeichnet den 165.800 km2 großen Gesteinsbrocken als "eines der faszinierendsten Ziele im Hauptasteroidengürtel".

Psyche umkreist die Sonne zwischen Mars und Jupiter in einer Entfernung von 235 bis 309 Millionen Meilen (378 bis 497 Millionen Kilometer) von der Sonne. Das sind 2,5 bis 3,3 Astronomische Einheiten (AE), wobei 1 AE dem Abstand zwischen Erde und Sonne entspricht. So erläutert es die NASA auf ihrer Homepage.

Der Asteroid besteht laut NASA-Daten aus einer Mischung aus Metall und Silikat handelt – dem gleichen Material, das auch in Glas und Sand vorkommt. 30 % bis 60 % des Volumens sollen demnach auf Metall entfallen. Berechnungen zufolge könnten diese Metalle 10.000 Billiarden USD wert sein.

Die Raumsonde, die denselben Namen wie ihr Ziel trägt, wird im Oktober 2023 starten und nach einem Vorbeiflug am Mars zum Asteroiden fliegen. Die Sonde wird den bereits 1852 entdeckten Asteroiden mit einem multispektralen Bildgeber, einem Gammastrahlen- und Neutronenspektrometer, einem Magnetometer und einem Radioinstrument (zur Schwerkraftmessung) kartieren und untersuchen. Forscher wollen herausfinden, ob es sich – wie derzeit angenommen – tatsächlich um den früheren inneren Kern eines Planeten handeln könnte.

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Weltraumbergbau "hochkomplexer Prozess"

Auch bei einem vollständigen Erfolg der Mission ist der Abbau von Rohstoffen im All jedoch noch weit entfernt. Shri Charan Padala, Hauptanalyst im Thematic Intelligence-Team bei GlobalData, betätigt deshalb im Hinblick auf die jüngsten indischen Erfolge die Euphoriebremse. Die raue Umgebung des Mondes sei eine große Herausforderung. So werde der Mond von der Strahlung der Sonne bombardiert und sei mit abrasivem und korrosivem Staub bedeckt.

"Die Entwicklung von Weltraumtechnologie, die diesen rauen Bedingungen standhält, ist ein hochkomplexer Prozess". Zudem seien die Kosten für den Start von Satelliten und Raumfahrzeugen immer noch sehr hoch. Es müsse erst zu erheblichen Kostensenkungen kommen, bevor Bergbau auf dem Mond rentabel werden könne.

Ist der Weltraumvertrag von 1967 obsolet?

Schon jetzt rücken allerdings rechtliche Fragen in den Blickpunkt – schließlich konkurrieren mehrere Großmächte um die Vormachtstellung im Weltall. Der Weltraumvertrag von 1967 – der neben den USA auch durch mehr als 100 weitere Länder unterzeichnet wurde – räumt den Ländern ein, den Mond und andere Himmelskörper zu erforschen. Der Vertrag regelt aber auch, dass der Weltraum "nicht der nationalen Aneignung durch Souveränitätsanspruch unterliegt".

Nach der Interpretation Washingtons schließt der Vertrag das Privateigentum an Mondressourcen nicht aus. 2015 verabschiedeten die USA zudem ein Gesetz, das eigenen Bürgern das Recht einräumt, im All gewonnene Ressourcen "zu besitzen, zu transportieren, zu nutzen und zu verkaufen".