Bergbau: Junior Explorer leiden unter Finanzierungsengpass

Bergbau: Junior Explorer leiden unter Finanzierungsengpass picture alliance / empics / Aaron Vincent Elkaim

Vom 03. bis zum 6. März findet in Toronto die 92. Konferenz der Prospectors and Developers Association of Canada (PDAC) statt. Im Vorfeld werden wie immer Zahlen zur Lage der Branche veröffentlicht. Daten der PDAC deuten darauf hin, dass insbesondere Junior Miner unter Engpässen bei der Finanzierung leiden.

TSX Ventures: 2023 ohne großen Deal

So gab es im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt an der TSX Ventures keine einzige Finanzierung mit einem Volumen jenseits von 125 Millionen CAD. An der TSX Ventures sind viele Explorationsunternehmen notiert. Jeff Killeen, Politik- und Programmdirektor bei PDAC zufolge waren Transaktionen im Volumen von 200 Millionen CAD hier bislang "recht üblich". Probleme hätten aktuell insbesondere Unternehmen außerhalb des Sektors der kritischen Mineralien.

Es handelt sich allerdings nicht unbedingt um ein bergbauspezifisches Problem. Vielmehr hat sich das Umfeld für Risikokapital insgesamt eingetrübt. So lag das gesamte Finanzierungsvolumen der TSX Ventures zum ersten Mal seit 2017 hinter dem der Mutterbörse TSX. Das Finanzierungsvolumen an der auf kleine Unternehmen ausgerichteten TSX Ventures war bereits 2022 und 2023 gesunken. 2023 entfielen mehr als drei Viertel des Volumens auf den Bergbau.

Dieser sieht sich eigentlich in einem guten Umfeld platziert. Gefragt nach dem Stand der Branche in 5-10 Jahren will sich Killeen nicht erinnern, "jemals ein so positives Gesamtumfeld gesehen zu haben, was die Bedeutung der Mineralexploration und des Bergbaus für die Zukunft angeht."

Tatsächlich wurden an allen kanadischen Börsen insgesamt fast 8 Milliarden CAD durch Bergbauunternehmen eingesammelt. Dies entspricht dem langjährigen Durchschnitt und muss vor dem Hintergrund der Zinswende als vergleichsweise robuste Entwicklung eingestuft werden.

Privatplatzierungen: Kupfer und Gold überraschend schwach

Privatplatzierungen sind für Bergbauunternehmen eine Finanzierungsalternative zur Börse. Doch auch hier hat sich der Markt – gemessen an den abgeschlossenen Finanzierungsrunden in Kanada – in den letzten Jahren eher schwach entwickelt.

So wurden einer auf kanadische Privatplatzierungen im Bergbau spezialisierten Plattform zufolge im vergangenen Jahr bei 1.048 abgeschlossenen Transaktionen 2,55 Milliarden CAD eingeworben. Im Vergleich zum Jahr 2020 (5,48 Milliarden CAD bei 1.526 Transaktionen) entspricht dies einem Rückgang um mehr als die Hälfte.

Auffällig: Zu Beginn des Jahres 2020 lag der Goldpreis mit 1.521 USD deutlich niedriger als im schwächeren Finanzierungsjahr 2023 mit 2062 USD. Das letzte Jahr markiert damit das dritte Jahr in Folge, in dem die Privatplatzierungen für den Goldbereich rückläufig waren.

Nur wenig besser sieht es bei Silber aus. Im vergangenen Jahr wurden bei 112 Finanzierungsrunden 592,46 Millionen CAD eingeworben. Dies war zwar etwas mehr als im Vorjahr, aber immer noch deutlich weniger als im Jahr 2020 mit 1,07 Milliarden CAD bei 154 Transaktionen.

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Zinswende: Weniger Privatplatzierungen trotz steigender Metallpreise

Genau wie für Gold gilt aber auch für Silber, dass das Finanzierungsumfeld sich trotz steigender Metallpreise eingetrübt hat. Dies verdeutlicht die Bedeutung der Zinswende bei der Bewertung der Finanzierungsbedingungen für Explorationsunternehmen.

Privatplatzierungen vor allem im Kupferbereich erlösten in Kanada im vergangenen Jahr auf 1,74 Milliarden CAD bei 265 Transaktionen. Wird das Jahr 2019 – ein Ausreißer nach oben – ausgeklammert, lag dieser Wert über dem Durchschnitt der Vorjahre und fast doppelt so hoch wie 2022 (888,83 Millionen CAD). Bei Kupfer scheint sich die wachsende Bedeutung für die globale Energiewende auszuwirken – schließlich lag der Kupferpreis zu Beginn des Jahres 2023 niedriger als in den beiden Vorjahren.

Interessant ist ein Blick auf die Privatplatzierungen für Uranprojekte. Diese waren seit 2019 jedes Jahr angestiegen. 2022 wurden 1,02 Milliarden CAD im Rahmen von 65 Transaktionen platziert. 2023 konnten Unternehmen jedoch lediglich 500,3 Millionen CAD bei 92 Transaktionen einwerben. Möglicherweise haben mehr Uranexplorer aufgrund der rasanten Preisentwicklung des Energierohstoffs Zugang zu anderen Finanzierungsquellen.

Lithium konnte im Jahr 2023 mit 530,82 Millionen CAD bei 182 Transaktionen zwar den Vorjahreswert (362,43 Millionen CAD) übertreffen, aber nicht ansatzweise an das bisherigen Rekordjahr 2021 mit 1,16 Milliarden CAD anknüpfen. Vermutlich hat sich der Preisverfall vor allem im zweiten Halbjahr auf die Finanzierungsbereitschaft ausgewirkt.