Die Rohstoffwoche: Rio Tinto, Green Battery Minerals, Volt Carbon, Nevada Copper, Ivanhoe Mines, Critical Metals, Ero Copper
Rio Tinto legt ein Bündel an Umweltstudien zu Jadar vor und will so der Diskussion um eine Wiederaufnahme des Lithiumprojekts in Serbien neuen Schwung verleihen. Green Battery Minerals und Volt Carbon entwickeln das Berkwood-Graphitprojekt nun gemeinsam weiter – Volt Carbon erwirbt einen Anteil von 5 %.
Schlecht läuft es dagegen für Nevada Copper: Nachdem alle Gespräche nicht fruchteten, musste das Unternehmen nun Insolvenz anmelden. Gute Nachrichten gibt es derweil von Ivanhoe Mines: Die erste Konzentratproduktion durch den Phase-3-Konzentrator von Kamoa-Kakula ist da und wird das Projekt zur drittgrößten Kupfermine weltweit machen.
Critical Metals indes kauft eine Mehrheitsbeteiligung an der Tanbreez Greenland Rare Earth Mine von Rimbal für 211 Mio. USD. Und Ero Copper vermeldet den Zugang der Betriebslizenz für das Tucumã-Projekt und den baldigen Produktionsstart. Die Rohstoffwoche im Überblick.
Rio Tinto legt Umweltstudien zu Jadar vor
Rio Tinto (WKN: 852147, ISIN: GB0007188757) veröffentlichte über die serbische Tochter am Donnerstag mehrere Umweltstudien aus den letzten sechseinhalb Jahren zum Jadar-Projekt – und sieht die Sicherheit der Umwelt gewährleistet.
Die Ergebnisse zeigten demnach, "dass das Jadar-Projekt unter Einhaltung der höchsten nationalen und internationalen Umweltstandards sicher realisiert werden kann", hieß es in einer Erklärung des Unternehmens.
Das 2,4 Mrd. USD schwere Lithiumprojekt war 2022 nach Protesten auf Eis gelegt worden. Jadar könnte 90 % des aktuellen Lithiumbedarfs Europas decken. Rio Tinto will mit den Studien einen "öffentlichen Dialog" anstoßen. Der serbische Premierminister Milos Vucevic scheint für Gespräche über eine Wiederaufnahme des Projekts offen.
Green Battery Minerals und Volt Carbon entwickeln Berkwood Graphitprojekt
Green Battery Minerals (WKN: A2QQ2Y, ISIN: CA39261L1058) und Volt Carbon (WKN: A3DE2A, ISIN: CA92873M1023) informierten am Dienstag über den Abschluss einer Optionsvereinbarung.
Diese ermöglicht es Volt Carbon, eine 5 %-Beteiligung am Berkwood-Graphitprojekt zu erwerben, indem es bis zum 31. Dezember 2024 Explorationsarbeiten in Höhe von 150.000 USD finanziert und bis zum 31. Dezember 2025 eine einmalige Barzahlung von 1.5 Mio. USD leistet.
Die aktuelle Mineralressource des Graphitprojekts Berkwood umfasst angezeigte Ressourcen von insgesamt 1.755.300 t mit 17,00 % Cgr und 1.526.400 t abgeleitete Ressourcen mit 16,39 % Cgr.
Im Rahmen einer bereits seit 2023 bestehenden Kooperation hat Volt Lithium-Ionen-Batterien mit Materialien aus dem Berkwood-Graphitprojekt hergestellt – ohne Wasser, Chemikalien oder Reagenzien.
Nevada Copper meldet Insolvenz an
Nevada Copper (WKN: A3C9TE, ISIN: CA64128F7039) musste am Montag Insolvenz anmelden. Wie der Pressemitteilung des Explorers zu entnehmen ist, wurde beim Konkursgericht des Distrikts Nevada ein freiwilliger Antrag auf Erleichterung nach Kapitel 11 des US-amerikanischen Konkursgesetzes gestellt.
Da Gespräche mit Kapitalgebern nicht zum Erfolg geführt hatten, "kann das Unternehmen seine Geschäftstätigkeit nicht weiter fortführen". Angestrebt wird ein Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung. Nevada Copper gab außerdem die Ernennung von Tom Albanese zum Vorstandsvorsitzenden und den Rücktritt von Randy Buffington als Präsident und CEO sowie als Direktor bekannt.
Das Unternehmen hat eine Zusage für eine Debtor-in-Possession-Finanzierung in Höhe von 60 Millionen US-Dollar erhalten.
Ivanhoe Mines nimmt Phase-3-Konzentrator bei Kamoa-Kalkula in Betrieb
Ivanhoe Mines (WKN: A1W4VG, ISIN: CA46579R1047) konnte am Dienstag die erste Konzentratproduktion durch den Phase-3-Konzentrator von Kamoa-Kakula in der DR Kongo vermelden.
Die Erweiterung des Konzentrators der Phase 3 wurde damit fast zwei Quartale früher als geplant abgeschlossen und soll die Produktion auf über 600.000 Tonnen Kupfer pro Jahr steigern.
Somit wird Kamoa-Kakula zum drittgrößten Kupferbergbaukomplex der Welt nach Escondida und Grasberg und zur größten Kupfermine auf dem afrikanischen Kontinent.
Critical Metals kauft XXL-Seltenerdprojekt Tanbreez
Critical Metals (WKN: A40755, ISIN: VGG2662B1031) meldete am Montag den Abschluss einer Vereinbarung zur Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung an der Tanbreez Greenland Rare Earth Mine von Rimbal.
Das 2020 von der grönländischen Regierung genehmigte Projekt und ist eine der größten Seltenerdlagerstätten der Welt. Das Tanbreez-Vorkommen wird voraussichtlich über 27 % schwere Seltenerdelemente (HREE) enthalten, die wertvoller sind als leichte Seltenerdelemente.
Mit dem bis zu 211 Mio. USD schweren Deal will Critical Metas eine "zuverlässige und langfristige Versorgung mit Seltenen Erden für Nordamerika und Europa erschließen".
CEO Tony Sage kommentierte: "Tanbreez ist eine bahnbrechende Seltenerdmine für den Westen und ein wichtiger Schritt zur Positionierung von Critical Metals als führender Lieferant kritischer Mineralien".
Ero Copper vor Produktionsstart bei Tucuma
Ero Copper (WKN: A2H5RW, ISIN: CA2960061091) berichtete am Mittwoch über den Zugang der Betriebslizenz für das Tucumã-Projekt – – den letzten verbleibenden Genehmigungsmeilenstein für den kommerziellen Betrieb.
Das Unternehmen rechnet weiterhin Anfang des dritten Quartals 2024 mit dem ersten Konzentrat, die Investitionskosten blieben mit 310 Mio. USD innerhalb des Budgets.
CEO David Strang kommentierte: "Das Unternehmen nähert sich rasch einem wichtigen Wendepunkt, von dem alle unsere Stakeholder in den kommenden Jahren profitieren werden."