Goldpreis: Tristesse beim Minenangebot, neuer Player bei der Nachfrage

Goldpreis: Tristesse beim Minenangebot, neuer Player bei der Nachfrage picture alliance/dpa / Uli Deck

Der jüngste Rücksetzer des Goldpreises war maßgeblich auf eine Nachricht aus China zurückzuführen. Die dortige Zentralbank People´s Bank of China (PBOC) hat ihre Goldkäufe zunächst eingestellt. Nach 18 Monate langen Zukäufen stellte dieser wichtige Akteur am Markt plötzlich seine Nachfrage ein.

Chinas Zentralbank kauft erstmals seit 18 Monaten kein Gold

Die von der People’s Bank of China gehaltenen Goldbarren blieben im Mai unverändert bei 72,80 Millionen Feinunzen und damit zum ersten Mal seit Oktober 2022 unverändert. Dass der Goldpreis im Mai ein neues Allzeithoch bei 2450 USD pro Feinunze erreichte, wird maßgeblich auf die Käufe aus der Volksrepublik zurückgeführt.

Die Zentralbank verfolgt dabei das Ziel, ihre Reserven zu diversifizieren. Im ersten Quartal kauften Zentralbanken und andere öffentlich Institutionen so viel Gold wie nie –  Peking war der größte Käufer.

Aus dem Nichts kam der Rückgang der chinesischen Zentralbankkäufe nicht. Im Februar waren noch 390.000 Feinunzen gekauft worden, im März dann 160.000 und im April nur noch 60.000. Die chinesischen Goldimporte sanken im April um 30 % gegenüber dem Vormonat.

Doch nun könnte bald Ersatz für China auf den Markt treten: Vietnam. Wie Reuters berichtet, könnte das Land seinen Unternehmen erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt den Import von Gold gestatten.

Die Regierung will damit die wachsenden Spreads zwischen den lokalen Preisen und den Preisen auf dem Weltmarkt verringern. Die inländischen Preise liegen immer noch deutlich höher als die Benchmarkpreise. Daran haben auch verschiedene Maßnahmen wie Auktionen und Lizenzen für vier nationale Banken zum Verkauf von Gold nichts Wesentliches geändert.

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Erlaubt Vietnam seinen Unternehmen Goldimport?

Huynh Trung Khanh, der stellvertretende Vorsitzende der Vietnam Gold Traders Association (VGTA), führt dem Bericht zufolge seit längerer Zeit Gespräche mit der Regierung über Maßnahmen zur Korrektur des Ungleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage bei Gold. Der Verband hat bei der vietnamesischen Staatsbank einen entsprechenden Antrag eingereicht.

Seit 2012 übt die Regierung nahezu vollständige Kontrolle über Importe und inländische Edelmetallverkäufe aus. Nur bestimmte Unternehmen dürfen Gold importieren, müssen es dann aber zu Schmuck für den Export weiterverarbeiten.

"Wir hoffen, dass sie den Goldunternehmen bis Juli den Direktimport erlauben werden", sagte Khanh am Rande der Konferenz für Edelmetalle im asiatisch-pazifischen Raum. Gemeint ist dabei insbesondere Gold für die Schmuckherstellung.

Ein Abbau der Spreads ist für Vietnam von erheblicher Bedeutung. Die VGTA rechnet mit einer deutlich steigenden Goldnachfrage im Land in diesem Jahr. Das südostvietnamesische Land gehört zu den zehn größten Goldverbrauchern.

Gut möglich also, dass bald mehr Nachfrage aus Vietnam auf den Markt trifft. Das Angebot dürfte dagegen zumindest im Hinblick auf die Minenproduktion im Wesentlichen flach wie das sprichwörtliche Brett verlaufen.

Laut World Gold Council (WGC) stieg die Minenproduktion im vergangenen Jahr lediglich um 0,5 % gegenüber 2022. Besserung ist nicht in Sicht: "Es wird immer schwieriger, Gold zu finden, Genehmigungen dafür zu erhalten, es zu finanzieren und es zu erschließen", sagte Chief Market Strategist John Reade vom WGC. Neue Goldvorkommen seien weltweit immer schwieriger zu finden, da viele aussichtsreiche Gebiete bereits erkundet seien.

Zwar habe die Branche im ersten Quartal 2024 eine Rekordproduktion in den Minen verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahr sei 4 % mehr Gold produziert worden. "Aber im Großen und Ganzen ist meiner Meinung nach die Minenproduktion so, dass sie um 2016, 2018 effektiv ein Plateau erreichte und wir seitdem kein Wachstum mehr gesehen haben".