Die Rohstoffwoche: Kuniko, Atlas Lithium, B2Gold, Rio Tinto, Anglo American, Agnico Eagle Mines, Vale
Kuniko identifiziert bei elektromagnetischen Bodenvermessungen auf dem Nickel-Kupfer-Cobalt Projekt Ertelien in Norwegen neue elektromagnetische Leitstrukturen, die auf eine Ausdehnung der bereits nachgewiesenen Mineralisierung hindeuten.
Atlas Lithium erweitert sein Lithiumexplorationsgebiet in Brasilien deutlich. Für Ende 2024 ist außerdem der Produktionsstart für Spodumen im Projekt Neves angekündigt. B2Gold hat unterdessen für das Gramalote Goldprojekt in Kolumbien eine neue positive PEA vorgelegt, nachdem AngloGold Ashanti im letzten Jahr aus dem Projekt ausgestiegen war.
Rio Tinto steckt 165 Mio. USD in die Renovierung seines Aluminiumschmelzwerks Grande-Baie in Quebec und will damit der Region wirtschaftlichen Nutzen für die Zukunft sichern. Ebenfalls von Instandhaltungsarbeiten ist die größte Kupfermine von Anglo American in Chile betroffen. Das Unternehmen erwartet dadurch einen Produktionsrückgang von 30 % von Los Bronces in 2025.
Agnico Eagle Mines veröffentlicht eine PEA für eine Ausdehnung in den Untertagebau auf Detour Lake. Die Mine ist bereits in der laufenden Tagebauproduktion die größte goldproduzierende Mine Kanadas. Auch Vale will seine Kapazitäten in der Kupfer- und Nickelproduktion erhöhen. Der brasilianische Bergbau-Riese investiert dafür über 3,3 Mrd. USD in den nächsten vier Jahren in Brasilien und Kanada. Die Rohstoffwoche im Überblick.
Kuniko entdeckt fünf neue elektromagnetische Leitstrukturen auf Ertelien
Der Batteriemetall-Explorer Kuniko (WKN: A3CTAL, ISIN: AU0000159840), an dem unter anderem Vulcan Energy und der Automobilkonzern Stellantis beteiligt sind, vermeldet nach geophysikalischen Messungen auf seinem Nickel-Kupfer-Cobalt Projekt Ertelien im südlichen Norwegen die Entdeckung von fünf neuen Strukturen mit elektromagnetischer Leitfähigkeit.
Das Unternehmen konnte im April 2024 für Ertelien eine erste Multimineral-Ressourcenschätzung in der Inferred Kategorie veröffentlichen. Demnach beinhaltet das Projekt bereits 23 Mt mit 0,31 % NiEq mit einem Nickelanteil von 55 %, an Kupfer von 41 % und an Cobalt von 4 %.
Im April und Mai 2024 wurden elektromagnetische Bodenvermessungen durchgeführt, um Leitstrukturen zu identifizieren, die auf mögliche sulfidische Mineralisierungen in bisher unexplorierten Bereichen der Intrusion Ertelien hindeuten. Dabei ist man nun auf fünf neue Strukturen gestoßen, welche die Aussicht auf eine Expansion der Mineralisierungen unterstreichen. Die Leiter werden ab Juli 2024 in einem Kartierungs- und Probenahmeprogramm näher untersucht, um einen Beitrag zur Identifikation von neuen Bohrzielen zu leisten. Zukünftige Bohrprogramme haben das Ziel, die Ertelien Ressource auszudehnen und diese von Inferred zu Indicated hochzustufen.
Atlas Lithium verdoppelt Lithiumexplorationsgebiet in Brasilien
Atlas Lithium (WKN: A3D3MQ, ISIN: US1058613068) hat sein Lithiumexplorationsportfolio in Brasilien mit nun 539 km² mehr als verdoppelt. Die meisten der neuen Claims liegen in den vielversprechenden Doce River und Mucuri Tälern, die bislang kaum nach Lithium exploriert wurden. Beide Bezirke befinden sich nahe der Großstadt Governador Valadares mit guter Infrastruktur und Zufahrtsstraßen. Zum Port of Vitoria sind es 350 km.
Das Unternehmen schreitet außerdem bei der Erstellung der Definitiven Feasibility Studie (DFS) für das Neves Hartgestein-Lithium Projekt voran, wofür auch ein Ressourcenupdate mit einfließen soll. Der Produktionsbeginn ist für Q4 2024 vorgesehen. Nach dem Hochfahren der Produktion sollen ab dem Ende von 2025 jährlich etwa 300.000 Tonnen Spodumen Lithiumkonzentrat produziert werden.
B2Gold mit neuer PEA zu Gramalote Goldprojekt
Der kanadische Goldproduzent B2Gold (WKN: A0M889, ISIN: CA11777Q2099) mit produzierenden Goldminen in Mali, Namibia und den Philippinen hat für sein Gramalote Goldprojekt in Kolumbien eine neue positive vorläufige Wirtschaftlichkeitsschätzung (PEA) vorgelegt.
Die Studie geht von einer Tagebaumine mit einer durchschnittlichen Produktion von 185.000 Unzen Gold jährlich über einen Zeitraum von 12,5 Jahren aus. In den ersten fünf Jahren sollten 234.000 Unzen Gold mit 822 USD/oz AISC (Gesamtlaufzeit 886 USD/oz) erzielt werden. Die benötigten CAPEX vor Produktionsbeginn liegen bei 807 Mio. USD. Der Nettogegenwartswert des Projekts mit 778 Mio. USD beziffert. Die Ressource beträgt 4,2 Mio. Unzen Gold Indicated und 1,5 Mio. Unzen Gold Inferred.
Das Projekt war ursprünglich ein Joint Venture mit AngloGold Ashanti, die aber im September 2023 ausstiegen, weil eine optimierte Feasibility Studie für eine größere Operation nicht deren Erwartungen erfüllte.
Rio Tinto renoviert Aluminiumschmelzwerk in Quebec
Rio Tinto (WKN: 852147, ISIN: GB0007188757) wird 165 Mio. USD in die Renovierung seines Grande-Baie Aluminiumschmelzwerks in Quebec investieren. So sollen u.a. zwei Anodenöfen überholt werden, die das Ende der Nutzungsdauer erreicht haben und weitere Arbeiten bis 2026 durchgeführt werden.
Das Unternehmen geht davon aus, dass die Sanierung des Grande-Baie Schmelzwerks eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Ausrichtung zu verantwortungsbewusster Aluminiumproduktion für die nächsten Jahrzehnte darstellt, die für die Region großen wirtschaftlichen Nutzen bedeuten wird.
Anglo American prognostiziert für 2025 einen Produktionsrückgang von 30 % in der Los Bronces Kupfermine
Anglo American (WKN: A0MUKL, ISIN: GB00B1XZS820) erwartet einen Rückgang der Kupferproduktion von rund 30 % aus seiner chilenischen Los Bronces Flaggschiff-Kupfermine in 2025. Der Hintergrund sind nötige Wartungsarbeiten an einer Verarbeitungsanlage. Das Unternehmen hatte bereits zuvor die Unterbrechung für die ältere und kleinere der beiden Anlagen auf dem Minengelände angekündigt.
Anglo American verfügt über mehrere Kupferminen in Chile und Peru. Los Bronces ist die größte mit etwa einem Viertel der weltweiten Kupferproduktion des Unternehmens. Man erwartet, dass sich die Instandhaltung über einige Jahre hinziehen wird.
Agnico Eagle Mines veröffentlicht PEA für einen Untertagebau auf Detour Lake
Agnico Eagle Mines (WKN: 860325, ISIN: CA0084741085) betreibt mit Detour Lake in Ontario die größte goldproduzierende Mine Kanadas. Die Reserven liegen bei knapp 20 Mio. Unzen Gold, 2024 wird eine Produktion von rund 690.000 Unzen Gold im Tagebau erwartet.
Nun hat das Unternehmen eine positive vorläufige Wirtschaftlichkeitsschätzung (PEA) für eine Erschließung in die Tiefe veröffentlicht. Zusätzlich mit dem Untertagebau wird von einer potentiellen Produktion von 1 Mio. Unzen Gold jährlich ausgegangen, was Detour Lake zu einer der fünf größten Goldminen weltweit machen würde. Für die weitere Erforschung und Risikoreduktion sollen in den nächsten drei Jahren 100 Mio. CAD bereitgestellt werden. Der Nettogegenwartswert des Untertagebaus soll zum gegenwärtigen Goldpreis bei über 1,4 Mrd. USD liegen. An Ressourcen liegen bislang 1,2 Mio. Unzen Gold Indicated und 7,1 Mio. Unzen Gold Inferred vor.
Vale will die Kupfer- und Nickelproduktion mit einem Investment von 3,3 Mrd. USD beschleunigen
Der brasilianische Bergbau-Gigant Vale (WKN: 897136, ISIN: BRVALEACNOR0), mit einer Marktkapitalisierung von über 50 Mrd. USD, will über die nächsten vier Jahre über 3,3 Mrd. USD in seine Bergbaubetriebe in Brasilien und Kanada investieren. Produktivitätssteigerungen und Kostenreduktionen sollen der Kupfer- und Nickelproduktion einen deutlichen Schub geben.
Durch Verbesserungen in den Salobo und Sossego Minen in Brasilien plant man, die Produktionskapazitäten von Kupfer auf etwa 500.000 Tonnen bis 2028 erhöhen zu können. Im letzten Jahr lag die Produktion des Unternehmens bei rund 320.000 Tonnen. Marktbeobachter gehen von Angebotsdefiziten bei Kupfer in den nächsten Jahren aus. Auch der Bereich Nickel soll bei Vale ausgebaut und Leerkapazitäten in der kanadischen Sudbury Mine darüber hinaus deutlich verringert werden.