Kasachstan erhöht Steuern im Uranbergbau: Uranaktien legen zu
Der kasachische Bergbaukonzern Kazatomprom informierte in der vergangenen Woche über eine steuerliche Änderung in Kasachstan. Die Regierung hat demnach zum 01. Juli Änderungen am Steuergesetzbuch und eine Anhebung des Mineralabbausteuersatzes (Mineral Extraction Tax, MET) für Uran beschlossen. Das Unternehmen verweist auf ein vom kasachischen Präsidenten Kassym-Jomart Tokayev unterzeichnetes und am 10. Juli in der staatlichen Datenbank für Rechtsakte veröffentlichtes Dekret.
Der Steuersatz soll demnach ab dem 1. Januar von 6 % auf 9 % steigen. Ab dem 1. Januar 2026 wird ein differenzierter MET-Ansatz eingeführt, der von der tatsächlichen Jahresproduktionsmenge im Rahmen der einzelnen Bodennutzungsvereinbarungen und dem Preis von U308 abhängt.
Uransteuer in Kasachstan: Künftig mengen- und preisabhängig
Hier gilt: Je höher das jährliche Produktionsvolumen, desto höher der Steuersatz. Vorgesehen sind sechs Steuerstufen. Bei bis zu 500 Tonnen beträgt der Steuersatz künftig 4 %, bei bis zu 1.000 Tonnen 6 % und bei bis zu 2.000 Tonnen 9 %. Bei einer jährlichen Uranproduktion von 3.000 Tonnen fallen 12 %, bei bis zu 4.000 Tonnen 15 % und bei mehr als 4.000 Tonnen 18 % an.
Außerdem sieht das Gesetz (das Originaldokument in russischer und kasachischer Sprache gibt es hier) Zuschläge auf den Steuersatz vor. Diese fallen an, wenn der Uranpreis bestimmte Schwellenwerte übersteigt.
Für den Steuerzuschlag sind fünf Stufen vorgesehen, von denen die unterste (mit einem zusätzlichen Steuersatz von 0,50 %) bereits ab einem Uranpreis von 70 USD pro Pfund einsetzt. Aktuell kostet U308 nach der im Februar einsetzenden Korrektur knapp 86 USD. Ab 80 USD beträgt de Zuschlag künftig 1,0 %, ab 90 USD 1,5 %, ab 100 USD 2,0 % und ab 110 USD 2,5 %.
"Infolge der oben genannten Änderungen werden für die verschiedenen JVs und Tochtergesellschaften des Unternehmens ab 2026 und darüber hinaus voraussichtlich unterschiedliche MET-Sätze gelten", heißt es in der Mitteilung von Kazatomprom.
Uranaktien mit sehr unterschiedlicher Reaktion
Interessant ist ein Blick auf die Kursentwicklung von Uranaktien am 10. Juli. Die Aktien von Kazatomprom fielen am 10. Juli um 5,6 %.
Ganz anders die Konkurrenz: Das Papier von Cameco etwa legte an dem Tag, an dem Kazatomprom über die höheren Steuern informierte, von 49 USD auf 53,72 USD zu. Cameco ist über das Joint Venture Inkai mit Kazatomprom auch in Kasachstan engagiert. Das kanadische Bergbauunternehmen hält einen Anteil von 40 % an der In-situ-Bergbaumine.
Die Aktien von Denison Mines stiegen ebenfalls deutlich von 1,89 USD auf 2,08 USD. Denison Mines Aktien verteuerten sich von 6,85 USD auf 7,51 USD.
Der Grund für den Kursanstieg der anderen Uranaktien sind Bedenken hinsichtlich drohender Versorgungsengpässe beim führenden Produzenten. Kazatomprom musste die Produktionspläne bereits kürzen – unter anderem, weil es an Schwefelsäure zur Erzverarbeitung fehlt.
Kasachstan war mit 21.227 Tonnen Uran im Jahr 2022 der weltweit größte Produzent. Kazatomprom produzierte in diesem Jahr 11.373 Tonnen oder 23 % der Weltproduktion.
Die Steuersätze des Landes gehörten zu den niedrigsten der Welt. Wirtschaftsminister Alibek Kuantyrov hatte in der Vergangenheit bereits angedeutet, die Sätze könnten um 10 bis 20 Prozent erhöht werden.