Kupferbergbau in Sambia: Auf dem Weg zum Giganten?

Kupferbergbau in Sambia: Auf dem Weg zum Giganten? picture alliance / photothek / Thomas Trutschel

Sambia plant einen dynamischen Ausbau der Kupferproduktion im Land. 2023 wurden 699.000 Tonnen des Metalls produziert. Bereits 2027 soll die Marke von 1 Million Tonnen erreicht werden – ein Zuwachs von 43 % in wenigen Jahren. Dies geht aus dem jüngst veröffentlichten mittelfristigen Haushaltsausblick der Regierung hervor. Bis 2031 soll die Produktion sogar auf 3 Millionen Tonnen pro Jahr anwachsen.

2023 produzierte Sambia so wenig Kupfer wie seit 14 Jahren nicht

Die ambitionierten Ziele müssen aus einer schwierigen Ausgangslage heraus erreicht werden. Im vergangenen Jahr lag die Kupferproduktion des Landes so niedrig wie seit 14 Jahren nicht. Colin Hamilton, Leiter des Rohstoffresearchs bei BMO Capital Markets, nennt mehrere Ursachen dafür: Steuerunsicherheit, politische Instabilität und Strommangel.

Wegen einer Dürre musste die Regierung die Stromproduktion von Wasserkraftwerken in diesem Jahr um 700 Megawatt (MW) reduzieren. First Quantum Minerals – der wichtigste Akteur in der Kupferproduktion des Landes – geht davon aus, dass Bergbauunternehmen in diesem Jahr 150 MW weniger erhalten und plant 25 Mio. USD für den Zukauf von Strom aus Mosambik und Namibia ein.

Bergbauunternehmen arbeiten in Eigenregie an der Herstellung der notwendigen Infrastruktur. First Quantum etwa treibt zusammen mit TotalEnergies und Chariot Energy ein 430-MW-Solar- und Windprojekt voran, das voraussichtlich 2026/2027 Strom liefern soll.

Ein weiteres Problem sind die Eisenbahnstrecken im Land, die für den Transport abgebauter Rohstoffe benötigt werden. Die bestehenden Strecken stammen größtenteils aus der Kolonialzeit, Neubauten sind nötig.

Bau benötigter Eisenbahnstrecken ist finanziell riskant

Doch der Bau der neuen Strecken ist mit großen finanziellen Risiken verbunden. Der "Economist" konstatierte kürzlich: "Die meisten afrikanischen Eisenbahninvestitionen müssen daher wahrscheinlich von Entwicklungsagenturen oder multilateralen Kreditgebern "risikoreduziert" werden". Dies mache die Projekte jedoch anfällig für "politische Winde" in ausländischen Hauptstädten.

Sambia gilt zudem als Land mit langen Vorlaufzeiten für Minenprojekte. Laut einem kürzlich veröffentlichten Bericht von S&P Global dauert es von der Entdeckung bis zur Produktion durchschnittlich 34 Jahre – länger als in jedem anderen Land.

Sinnbildlich für beharrliche Wachstumsambitionen in einem nicht ganz einfachen Umfeld steht Vedanta Resources. Das durch den indischen Milliardär Anil Agarwal gegründete Bergbauunternehmen erlangte nach einem jahrelangen Rechtsstreit die Kontrolle über das Projekt Konkola (KCM) zurück.

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Vedanta, KoBold Metals, Barrick Gold und viele weitere verfolgen große Pläne

Agarwal sieht KCM als eine wichtige Kupferquelle für Indien, das über begrenzte eigene Ressourcen verfügt. Das Unternehmen will nun durch Exploration die Reserven und Ressourcen von 16 Millionen Tonnen auf 21 Millionen Tonnen Kupferäquivalent erhöhen. Außerdem plant Vedanta, die Kupferproduktion von KCM auf 300 ktpa zu steigern und zusätzlich die Kobaltproduktion von 1 ktpa auf 6 ktpa zu erhöhen. Mit einem Kupfergehalt von über 2,4 % ist KCM eines der größten Vorkommen an hochgradigem Kupfer weltweit.

Es gibt viele weitere Projekte mit Entwicklungsdynamik. JCHX Mining hat 300 Millionen US-Dollar für die Modernisierung der Kupferminen von Lubambe bereitgestellt. KoBold Metals, ein von Bill Gates und Jeff Bezos unterstütztes US-Startup, will laut Präsident Hakainde Hichilema 2,3 Milliarden US-Dollar in die Entwicklung des Mingomba-Kupferprojekts investieren. Das Projekt soll jährlich mehr als 300.000 Tonnen Kupfer produzieren.

Im März vergab Hichilema offiziell 51 % der stillgelegten Mopani-Kupfermine an die in den Vereinigten Arabischen Emiraten ansässige International Resources Holding  – für 1,1 Milliarden USD an Schuldentilgung und Modernisierung als Gegenleistung. Barrick Gold plant, die jährliche Produktion der Lumwana-Mine von 118.000 Tonnen im letzten Jahr auf etwa 240.000 Tonnen im Jahr 2028 zu steigern.