Lithium: Der Markt bleibt überversorgt, gewinnt aber an Reife

Lithium: Der Markt bleibt überversorgt, gewinnt aber an Reife picture alliance / Anadolu / Mateo Romay Salinas

Der Lithiumpreis bleibt weiter unter Druck. An der Shanghai Metals Exchange kostet der Lithiumcarbonatkontrakt (99,5 %) aktuell 10.850 USD. Noch vor einem Monat lag der Preis bei 12.400 USD. Der Preisverfall bei dem wichtigen Batteriemetall setzt sich damit fort.

Hersteller stellt die Preisentwicklung vor erhebliche Herausforderungen. Die Unternehmen melden Gewinneinbrüche und greifen auf Kostensenkungsmaßnahmen zurück, die häufig auch frühere Expansionspläne auf Eis legen.

Sinnbildlich für die schwierige Situation der Branche stehen die Umsätze der südkoreanischen Batteriehersteller. Diese leiden unter der hinter den Erwartungen zurückbleibenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen. Diese gilt als wesentliche Ursache für den Preisverfall beim Rohstoff Lithium.

Südkorea: Batteriehersteller leiden unter EV-Flaute

Die südkoreanischen Unternehmen Samsung SDI, SK On und LG Energy Solution meldeten in ihren jüngsten Quartalsberichten durchweg rückläufige Umsätze im Batteriesektor und begründeten dies mit niedrigeren Preisen und einer nachlassenden Nachfrage.

Samsung SDI etwa erwirtschaftete im Batteriesektor im zweiten Quartal einen Umsatz von knapp 2,9 Milliarden USD, was einem Rückgang von mehr als 15 % gegenüber dem Vorquartal entspricht. Im Vorjahresvergleich ging der Umsatz sogar um 26,5 % zurück. Der Gewinn sank um 46,4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum bzw. um 3 % gegenüber dem Vorquartal. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens hat sich in den letzten zwölf Monaten halbiert.

SK Innovation, die Holdinggesellschaft von SK On, meldete für das zweite Quartal einen Umsatzrückgang von 7,73 % gegenüber dem Vorquartal und von 58 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Verluste stiegen um 39 % gegenüber dem ersten Quartal und um 250 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Aktie des Unternehmens hat in den letzten zwölf Monaten rund 45 % ihres Wertes verloren.

LG Energy Solution meldete ebenfalls schwache Zahlen. Finanzvorstand Chang Sil Lee kommentierte: "Der Rückgang der Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und die Auswirkungen der sinkenden Metallpreise auf die durchschnittlichen Verkaufspreise hielten das ganze Quartal über an."

Die Jahresprognose für 2024 wurde deshalb nach unten korrigiert. Der Jahresumsatz dürfte im Vergleich zum Vorjahr um 20 % zurückgehen. Die LG Energy Solutions Aktie büßte in den letzten zwölf Monaten rund 40 % ihres Wertes ein.

Der anhaltende Preisverfall macht weitreichenden Produktionskürzungen immer wahrscheinlicher. Der Branchendienst Fastmarkets konstatiert: "Bei diesem Preisniveau befinden wir uns weit in der Kostenkurve, was in den kommenden Monaten zu deutlicheren Produktionskürzungen führen wird, um den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen und weitere Verluste abzumildern".

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Lithium Futures sind ein Erfolgsmodell

So schwierig die Marktsituation auch ist, so sehr entwickelt sich der Markt für das Batteriemetall gemessen an den Aktivitäten am Terminmarkt weiter.

Ein Beitrag von Renaissance Energy Managing Director Ahmed Mehdi im Commodity Insights Digest der Bayes Business School verdeutlicht nun, wie weit die Entwicklung der erst 2021 erstmals an wichtigen Rohstoffbörsen gehandelten Lithium Terminkontrakte fortgeschritten ist.

So seien die gehandelten Volumina und das Open Interest bei Lithium-Futures allmählich gestiegen und hätten Mitte 2024 ihren Höhepunkt erreicht, was Mehdi zufolge ein Indiz für eine wachsende Marktakzeptanz und Liquidität darstellt.

Eine zentrale Herausforderung für den Lithiummarkt bestehe darin, ein Liquiditätsniveau zu erreichen, das auf reifen Rohstoffmärkten zu beobachten sei. Dies scheine zu gelingen. Jedenfalls deuteten eine wachsende Beteiligung von Marktteilnehmern, eine ausgereifte Terminstruktur und mehrere verfügbare Kontraktarten auf einen Markt im allmählichen Reifestadium hin.