Nickelpreis kämpft trotz Diskussion um Kürzungen in Indonesien mit 15.000 USD-Marke

Nickelpreis kämpft trotz Diskussion um Kürzungen in Indonesien mit 15.000 USD-Marke picture alliance / Zoonar / DAVID HERRAEZ CALZADA

Der Nickelpreis kämpft mit der Marke von 15.000 USD, deren Unterschreiten erstmals seit 2020 droht. Aktuell kostet eine Tonne des Batteriemetalls 15.250 USD. Der in Batterien für Elektrofahrzeuge verwendete Rohstoff war in diesem Jahr eines der Industriemetalle mit der schlechtesten Performance– und dies trotz zuletzt guter Nachrichten.

Indonesien kontrolliert mehr als die Hälfte des globalen Nickelangebots

Indonesien, das derzeit mehr als die Hälfte des weltweiten Nickelangebots kontrolliert, erwägt einem Bloomberg-Bericht zufolge drastische Kürzungen der Nickel-Förderquoten, um die sinkenden Preise für das Batteriemetall zu stützen.

Das Energie- und Rohstoffministerium des südostasiatischen Landes erwägt demnach, die Menge an Nickelerz, die nächstes Jahr abgebaut werden darf, auf 150 Millionen Tonnen zu reduzieren. Das wäre ein deutlicher Rückgang gegenüber den 272 Millionen Tonnen in diesem Jahr.

So konkret hatte sich der Generaldirektor des Ministeriums für Kohle- und Mineralienbergbau Mitte Dezember in einem Beitrag für die Jakarta Post nicht geäußert -wohl aber bekräftigt, die Produktion zugunsten höherer Preise drosseln zu wollen.

Der Vorschlag wird offenbar auf Regierungsebene diskutiert – und stößt auf Widerstand, da sinkende Nickelquoten zu weniger Investitionen in die als chinesisch dominiert geltende Bergbauindustrie und geringeren Steuereinnahmen führen dürften.

Der im Oktober ins Amt gekommenen Präsident Prabowo Subianto gilt als skeptisch im Hinblick auf die Expansion des Nickelsektors des Landes und steht damit auf einem anderen Standpunkt als die Vorgängerregierung, die einen schnellen Ausbau der lokalen Schmelzkapazitäten förderte.

Die schwache Preisentwicklung geht nicht nur auf das wachsende Angebot aus Indonesien zurück, sondern trifft auch auf eine schwache Nachfrage insbesondere aus China.

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Der neue Präsident sieht die Nickel-Expansion weniger positiv

Noch im Frühjahr hatte der damalige Regierungsbeamte Septian Hario Seto eine Kampfansage getätigt: Indonesien werde weiterhin für ausreichendes Angebot sorgen, um die Kosten für EV-Hersteller niedrig zu halten. Dies müsse durch Nickelproduzenten in anderen Ländern "verstanden" werden. Die indonesischen Hütten könnten mit Preisen ab 15.000 USD profitabel operieren. Damals hatte das Bergbauministerium die Nickel- und Zinnquoten erhöht und für drei statt zuvor ein Jahr zugeteilt.

Die Hütten vor Ort leiden allerdings unter den hohen Erzexporten, die Erze auf dem lokalen Markt verteuern und auf die Margen drücken. Indonesiens Erzimporte von den Philippinen erreichten in diesem Jahr Rekordhöhen.

Doch die in Planung befindliche Produktionsbremse geht noch auf einen weiteren Grund zurück: Die Regierung sorgt sich um die rasch abschmelzenden Nickelreserven des Landes. Die durchschnittliche Qualität des in Indonesien geförderten Erzes ist in den letzten Jahren bedingt durch den Boom stark gesunken.

Wird der Boom fortgesetzt, könnte er rasch enden. Julian Ambassadur Shiddiq, Direktor für Mineral- und Kohleprogrammentwicklung im Ministerium für Energie und Mineralressourcen (ESDM), äußerte im Oktober die Sorge vor einem jähen Ende des Nickelrausches.

"Wenn alle 190 Hütten in Betrieb sind, wird der Bedarf an Nickelerzen um das Fünffache oder fast 1 Milliarde Tonnen Erze pro Jahr steigen. Gleichzeitig betragen unsere Erzreserven laut Angaben der Geologischen Agentur 5,03 Milliarden Tonnen. Indonesien wird also in vier bis fünf Jahren seine Nickelreserven aufgebraucht haben", erläuterte der Beamte bei einer öffentlichen Diskussion in Jakarta.

Derzeit gibt es in Indonesien 190 Nickelraffinierungsfabriken oder hütten: 54 davon sind bereits in Betrieb, 120 sind im Bau befindlich und 16 in der Planungsphase. Für viele dieser Hütten werden die sinkenden Erzqualitäten zu einem Problem. So verfügen laut Shiddiq "nur 8 oder 9 Hütten" über eine auf Hochdruck -Säurelaugung (HPAL) basierende Technologie, der Rest basiert auf Drehofen-Elektroöfen (RKEF). RKEF-Schmelzen produzieren Ferronickel als Rohstoff für Eisen- und Edelstahlware und benötigen hochwertiges Nickelerz (Saprolit) als Rohstoff.