Diese Trends bestimmen den Kupferpreis 2025

Diese Trends bestimmen den Kupferpreis 2025 bigstockphoto

Der Kupferpreis erlebte in der ersten Jahreshälfte 2024 einen Boom: Von gut 8.000 USD pro Tonne im Februar kletterten die Notierungen bis auf 10.857 USD pro Tonne im Mai. Doch der Aufwärtstrend hielt nicht: Die zweite Jahreshälfte enttäuschte die vielfach optimistischen Erwartungen, aktuell notiert der Preis unter 8.800 USD pro Tonne. Wie geht es 2025 weiter?

Trump kündigt bergbaufreundliche Politik an – aber die Vorlaufzeiten sind lang

Eine entscheidende Größe für den Kupfermarkt 2025 dürfte die Politik des designierten US-Präsidenten Donald Trump werden. Im Energiesektor kündigte Trump Maßnahmen zur Erhöhung der Produktion an, die aufgrund der in diesem Bereich kürzeren Vorlaufzeiten auch rasch wirksam werden könnten.

Etwas anders verhält es sich mit dem US-Kupferangebot: Hier ist aufgrund der langen Vorlaufzeiten von Minen nicht damit zu rechnen, dass Maßnahmen der Trump-Administration noch während deren Amtszeit zu einer wesentlich höheren Minenproduktion führen werden.

Gleichwohl könnten einige Projekte beschleunigt werden, sollte Trump wie angekündigt Umweltvorschriften lockern. Eleni Joannides von Wood Mackenzie rechnet jedenfalls damit, dass Änderungen der Umweltschutzbestimmungen dem Bergbausektor insgesamt zugutekommen würden.

"Trump hat bereits versprochen, ein 20-jähriges Moratorium für den Bergbau in Nord-Minnesota aufzuheben. Dieser bergbaufreundliche Ansatz bedeutet, dass mehr Minen genehmigt und in Betrieb genommen werden könnten". Zu den Projekten, die von gelockerten Bestimmungen profitieren könnten, zählen etwa Pebble von Northern Dynasty Minerals (ISIN: CA66510M2040, WKN: 906169) und Resolution von BHP (ISIN: AU000000BHP4, WKN: 850524).

Der wesentliche Einfluss der USA auf den Kupferpreis 2025 dürfte jedoch nicht angebots-, sondern nachfrageseitiger Natur sein. Vor allem die angekündigten Zölle auf chinesische Importe könnten den Preis drücken. Die Zölle würden Kupferprodukte in den USA verteuern und dadurch die Nachfrage bremsen. Gleichzeitig könnten die tarifären Maßnahmen zu einem Anstieg der Inflation führen, was die US-Notenbank zu einer strafferen Geldpolitik zwingen könnte.

"Kupfer wird leiden, wenn die Nachfrage zurückgeht"

"Das Risiko besteht darin, dass die vom designierten Präsidenten angedrohten Zölle, darunter 60 % auf China und 20 % auf alle anderen Länder, das globale Wirtschaftswachstum bremsen, zu höherer Inflation führen und damit eine straffere Geldpolitik und auch eine Veränderung der Handelsströme bewirken könnten. Kupfer wird leiden, wenn die Nachfrage zurückgeht", so Joannides.

Ganz ähnlich sehen es Analysten der ING, die glauben, dass "sich die meisten der von Trump vorgeschlagenen Maßnahmen negativ auf die weltweite Nachfrage nach Metallen, einschließlich Kupfer, auswirken werden." So begünstigten Steuersenkungen, Zölle, lockerere Regulierung und strengere Einwanderungskontrollen nicht nur eine höhere Inflation und eine restriktivere Geldpolitik. "Gleichzeitig werden höhere Zinsen zusammen mit höheren Zöllen und größerer geopolitischer Unsicherheit den Dollar in die Höhe treiben und so die Kupfernachfrage bremsen."

Außerdem könnten sich laut den ING-Analysten bestimmte umweltpolitische Entscheidungen Trumps auf die Nachfrageerwartungen für grüne Energiemetalle wie Kupfer auswirken. Auch wenn die Analysten an einen Fortbestand des IRA glauben, könnte eine Umkehr von Bidens EV-Politik und eine Aufhebung der landesweiten Produktions- und Verkaufsziele für EVs zu einem solchen Nachfragerückgang führen.

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Kann Peking Chinas Konjunktur anschieben?

Die zweite entscheidende Größe für den Kupfermarkt 2025 ist die chinesische Konjunktur. Diese schwächelt seit Jahren insbesondere durch den angeschlagenen Immobiliensektor. Die Kupfernachfrage aus dem Reich der Mitte bleibt deshalb deutlich hinter den Erwartungen zurück. Eine Wiederbelebung der chinesischen Konjunktur könnte die Nachfrage signifikant steigern.

Aber wird es dazu kommen? Die bisherigen Konjunkturpakete Pekings verliefen eher wirkungslos. Im kommenden Jahr könnte die Regierung allerdings entschiedener handeln, wenn Klarheit bzgl. der Politik Trumps besteht. Der ING Chefökonom für China, Lynn Lied, erwartet eine "energischere" Haushaltspolitik und eine Lockerung der Geldpolitik. Lied verwies zudem auf Anzeichen einer Stabilisierung auf dem Immobilienmarkt und bei den Einzelhandelsumsätzen.

Ein weiteres Scheitern chinesischer Konjunkturpakete indes könnte das Vertrauen in die langfristige Kupfernachfrage aus dem Land schwächen.

Was bedeutet die aktuelle Konstellation für Anleger? Während das Gros der Marktteilnehmer von einem langfristigen Kupferdefizit weiterhin überzeugt ist, erscheinen die Aussichten für das gerade begonnene Jahr ausgesprochen unsicher. Deutliche Preisschwankungen sind möglich.