Macquarie sieht Goldpreis durch Handelskrieg bei 3.500 USD

Macquarie sieht Goldpreis durch Handelskrieg bei 3.500 USD

Der Goldpreis könnte im dritten Quartal auf 3.500 USD ansteigen. Diese Einschätzung teilten Analysten der Investmentbank Macquarie am Donnerstag im Rahmen eines umfassenderen Berichts zu den Rohstoffmärkten mit.

Das Edelmetall – das am Donnerstag bei rund 2.940 USD je Feinunze gehandelt wurde – werde durch die Sorge um ein potenziell wachsendes US-Defizit weiter gestützt und sei als sicherer Hafen gefragt, so die Analysten. Die sich verschlechternden US-Haushaltsaussichten deuten demnach auf eine mögliche Inflationssteigerung hin.

Inflationssorgen treiben Goldpreis an

"Wir gehen davon aus, dass die bisherige Stärke des Goldpreises (…) in erster Linie auf die größere Zahlungsbereitschaft der Anleger und offiziellen Institutionen für das fehlende Kredit- oder Kontrahentenrisiko zurückzuführen ist", heißt es in dem Bericht.

Starke Nachfrage nach Gold sieht Macquarie zum einen durch Investoren, die über ETFs in das Edelmetall investieren. Doch auch die physische Nachfrage stütze den Preis: Die Verwendung von Gold in Schmuck, Barren, Münzen und Technologie habe sich trotz des erhöhten Preisniveaus insgesamt gut gehalten.

Die Prognosen der Analysten zum Goldpreis entwickeln sich weiter in Richtung des übergeordneten Aufwärtstrends. Im Februar hatte Goldman Sachs das Kursziel für Ende Dezember auf 3.100 USD angehoben. Citi geht seit Anfang Februar davon aus, dass der Preis pro Feinunze innerhalb von drei Monaten die Marke von 3.000 USD durchbrechen wird.

Am Donnerstagnachmittag notierte der Goldpreis bei 2.975 USD und damit auf einem neuen Allzeithoch. Gold hat sich damit in den vergangenen Wochen trotz einer zwischenzeitlichen, moderaten Korrektur deutlich stärker entwickelt als die großen Leitindizes, die teils zweistellig nachgaben.

Der Goldpreis wird zudem durch die Käufe von Zentralbanken gestützt. Insbesondere die PBoC, aber auch die polnische Zentralbank fielen in den letzten Jahren durch entschlossene Zukäufe auf.

Macquarie: Zoll-Chaos treibt Rohstoffnachfrage kurzfristig

Die Analysten von Macquarie gehen davon aus, dass viele Rohstoffpreise durch die Unsicherheit im Hinblick auf Handelszölle kurzfristig angetrieben werden. Auch andere Kommentatoren weisen in diesem Zusammenhang verstärkt auf die Prämien auf den DU-Metallmärkten hin.

Dies ist bei Kupfer und Gold ebenso zu beobachten wie bei Aluminium und Stahl. So suchen Käufer nach US-Importgeschäften für Metalle, um möglichen Zöllen zu entgehen und von der Arbitrage zwischen den Märkten zu profitieren.

"Sobald Klarheit über die Zölle herrscht, sollten zusätzliche Käufe eingestellt werden", so Macquarie. "Zu diesem Zeitpunkt dürfte es in den USA zudem zu Überbeständen kommen, und sollten Zölle erhoben werden, dürften die gestiegenen Preise für die US-Verbraucher die Nachfrage zumindest teilweise reduzieren."

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Konjunkturflaute und Überbestände könnten Basismetalle im zweiten Halbjahr drücken

Die Bank rechnet mit einer konjunkturellen Flaute. Die Prognose für das globale BIP-Wachstum wurde auf 2,2 % gesenkt (nach 3 % im Dezember). "Unser Basisszenario geht davon aus, dass eine schwächere globale Güternachfrage und ein schwächeres Wachstum der Industrieproduktion den Verbrauch von Rohstoffen für den Erstgebrauch beeinträchtigen werden. Wir erwarten daher, dass die meisten Rohstoffpreise in der zweiten Jahreshälfte sinken werden, wobei die meisten physischen Lagerbestände globale Überschüsse aufweisen werden", heißt es in dem Bericht.

Die geplante Erhöhung der Staatsausgaben in Europa wird sich demnach 2025 noch nicht in größerem Umfang auf die Konjunktur auswirken. Da sich auch die Aussichten in den USA eintrüben, bleibt China zentral für die Weltkonjunktur. Umfang und Wirksamkeit der chinesischen Konjunkturmaßnahmen seien deshalb von entscheidender Bedeutung.