Europas Bergbau vor Comeback? Balkan wird neuer Rohstoff-Hotspot

Europas Bergbau vor Comeback? Balkan wird neuer Rohstoff-Hotspot bigstockphoto

Für Terra Balcanica Resources Corp. (CSE: TERA; FRA: UB1) läuft es derzeit gut – wie für so viele Explorer mit Aktivitäten auf dem Balkan. Erst in der vergangenen Woche kündigte das Unternehmen den Beginn der Phase-II-Bohrkampagne bei seinem Hauptstandort Viogor-Zanik-Projekt in Ostbosnien und Herzegowina an. Im Zentrum der Bemühungen: Eine hochgradige, von Silber dominierte Mineralisierung und ein Gold-Skarn-/Porphyr-System mit großem Durchmesser.

Polymetallische Gesteinsadern wecken Hoffnungen

Aus geologischer Sicht hat das Gebiet einige Attraktionen zu bieten, die nun genauer untersucht werden. Das Explorationsmodell wurde bereits im vergangenen Jahr bestätigt. Viogor-Zanik beherbergt Gesteinsadern mit polymetallischen Sulfiden. Diese besetzen ein 7,2 km langes, NW-SO-orientiertes, magnetisches niedriges Lineament. Terra Balcanica hatte diese Anomalie bereits 2021 mit luftgestützten Untersuchungen identifiziert.

Explorationsunternehmen wie Terra Balcanica benötigen Kapital für ihre Arbeiten. Dieses einzuwerben, scheint jedoch im aktuellen Umfeld ein geringeres Problem darzustellen als sonst. Nahezu beiläufig zur Information über den Beginn des Bohrprogramms informierte das Unternehmen über eine geplante Privatplatzierung mit einem Bruttoerlös von bis zu 1 Million CAD. Investoren können in diesem Rahmen Stammaktien und Optionsscheine erwerben.

Diese augenscheinlich "im Vorbeigehen" zu akquirierende Summe beeindruckt bei einem Blick auf die Marktkapitalisierung des Unternehmens, das aktuell lediglich 6,28 Mio. CAD "schwer" ist. Im Geschäft der Explorer kein Einzelfall: Die zumeist aus Geologen und Finanzmarktspezialisten bestehenden Teams müssen lange mit knappen Budgets Erfolge produzieren und werden Zug-um-Zug von Investoren finanziert.

Aus den anfangs kleinen Explorationsgesellschaften können bei Gelingen des Vorhabens rasch gestandene Bergbauunternehmen werden. Adriatic Metals, ebenfalls in Bosnien-Herzegowina, ist ein Beispiel für Explorer, die an der Schwelle zur Produktion stehen. Das Silberprojekt Vares soll über einen Zeitraum von zehn Jahren 730.000 t Erz pro Jahr an die Oberfläche fördern. Mit der nachgewiesenen Rohstoffsubstanz wuchs auch die Marktkapitalisierung. Nach einem Kursgewinn von fast 750 % seit 2018 wird Adratic Metals heute mit 635 Mio. EUR bewertet.

Metallerzgewinnung in Bosnien-Herzegowina steigt um 37 %

Investoren interessieren sich nicht nur für Terra Balcanica, sondern für die Region an sich. Viele mehr oder weniger prominente Namen sind hier im Bergbau aktiv. Die zuletzt sehr robusten Daten zur Industrieproduktion in Bosnien-Herzegowina waren vor allem auf den Bereich der Erz- und Steingewinnung zurückzuführen, während im Bereich der verarbeitenden Industrie ein Rückgang verzeichnet wurde. Die Metallerzgewinnung legte um 37 % zu, die Produktion sonstiger Erze und Steine um 19,1 % – während die gesamte Industrieproduktion im Januar lediglich 0,2 % höher lag als im Dezember.

Auch die Politik hat längst das Potenzial der Bodenschätze des Balkans erkannt. Unlängst unterzeichnete die Regierung der serbischen Republik Bosnien zwei Konzessionsverträge mit ArcelorMittal Prijedor für den Eisenerzabbau und die Ausbeutung von technischem Baukalk. Drei Millionen Tonnen Eisenerz sollen in einer Lagerstätte in der Nähe von Ljubija abgebaut werden.

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"Unglaublich viel Gold" am Fluss Pliva

Auf dem Balkan herrscht Goldgräberstimmung – im wahrsten Sinne des Wortes. Kürzlich wurden im Nordwesten von Bosnien-Herzegowina hochkonzentrierte Goldvorkommen freigelegt. Gefunden wurde die Lagerstätte durch eine Tochtergesellschaft von Lykos Metals – einem an der australischen Börse notierten Bergbauunternehmen.

Lykos betreibt seit dem vergangenen Jahr geologische Forschungsprojekte in Bosnien-Herzegowina und auf dem gesamten Balkan. Ursprünglich hatte das Unternehmen nach Kupfer und Kobalt gesucht. Gefunden wurde jedoch "unglaublich viel" Gold entlang des Flusses Pliva in der Nähe von Mrkonjic Grad.

Der Weg des Balkans in die EU ist durch den Krieg kürzer geworden

Auf internationaler Ebene gibt es Rückendeckung für die Region. Bosnien-Herzegowina wurde im Dezember zum Kandidaten für die EU-Mitgliedschaft ernannt. Mehrfach hatten führende europäische Politiker nach dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine geäußert, der gesamte Westbalkan solle perspektivisch in die EU aufgenommen werden.

Die EU hat mit dem Critical Raw Materials Act eine Liste von Rohstoffen entwickelt, die im Hinblick auf mögliche Risiken bei den Lieferketten kritisch sind. Darauf finden sich nicht nur Batteriemetalle wie Lithium, sondern auch viele weitere Rohstoffe wie zum Beispiel Kupfer.

Das politische Ziel: Die Abhängigkeit von einzelnen Ländern und hier insbesondere von China verringern. Damit agiert die EU ähnlich wie die USA, die mit dem Inflation Reduction Act ein Anreizprogramm zur Nutzung heimischer Rohstoffe aufgelegt hat: Steuergutschriften gibt es nur, wenn ein bestimmter Anteil der bei der Produktion verwendeten Rohstoffe aus den USA oder einem Land mit Freihandelsabkommen stammt.

Die Bodenschätze des Balkans sind groß – gleichzeitig gibt es eine durchaus bedeutende Bergbauhistorie vor allem im Chromerzbergbau. Das Potenzial scheint darauf zu warten, gehoben zu werden…