Millionenzuschuss aus der Staatskasse - Australian Vanadium erhält Förderung für Forschung und Entwicklung

Millionenzuschuss aus der Staatskasse - Australian Vanadium erhält Förderung für Forschung und Entwicklung

Wie bedeutsam Projekte zur Vanadiumförderung für die australische Wirtschaft sind, zeigt sich erneut bei Australian Vanadium Ltd. (ASX: AVL, ISIN: AU000000AVL6; WKN: A2ABRH) Erst im September vergangenen Jahres erhielt das herausragende gleichnamige Vanadiumprojekt in Western Australia den Status eines Großprojekts. Jetzt kann das Unternehmen aus Perth sich über einen Forschungszuschuss aus staatlichen Geldern freuen: Umgerechnet 1,25 Millionen USD fließen in die Entwicklung verbesserter Verfahren zur Produktion des begehrten Metalls.

Wie Australian Vanadium am Montag mitteilte, gewährt die australische Bundesregierung den Zuschuss für ein branchenführendes Forschungsverbundprojekt zur Effizienz der Vanadium-Verarbeitung und der Entwicklung innovativer Lösungen für die volle Wertschöpfungskette der Vanadiumproduktion aus Vanadium-Titan-Magnetit-Lagerstätten.

Ein Kompetenzteam für Produktions-Forschung

Das Forschungsprogramm wird mit Kooperationspartnern durchgeführt. Beteiligt an den Forschungen sind neben Australian Vanadium renommierte Partner aus dem industriellen und wissenschaftlichen Bereich. Zu denen gehören Wood, ALS, die Curtin University und die ANSTO, die australische Organisation für Nuklearwissenschaft und Technologie.

Insgesamt beziffern sich die voraussichtlichen Kosten für das Forschungsprogramm auf 4,9 Millionen USD. Die Fördersumme von 1,25 Millionen USD stellt eine Zuschussfinanzierung für Meilensteinerfolge dar, die mit Sachleistungen der teilnehmenden Partner und einen Eigenbeitrag von 2,5 Millionen USD von Australian Vanadium verknüpft ist. Die Fördersumme stammt aus dem Budget der australischen Bundesregierung für Forschungsprojekte zu Kritischen Mineralien und ist mit einer förmlichen Dokumentation verbunden, die Australian Vanadium fortlaufend aktualisiert.

Produktion, Extraktion, Gewinnungsrate – und weniger Abfall

Das Forschungsprojekt soll zwischen Februar 2020 und Dezember 2022 laufen und mit der Inbetriebnahme, Kommissionierung und Produktionsanlauf des Australian  Vanadium-Projekts einhergehen. Gegenstand sind potenzielle Verbesserungsmöglichkeiten zur Herstellung von Vanadiumpentoxid im Vergleich zu konventionellen Verfahren.

Entwicklung eines Produktionswegs für ultra-hochreines Vanadium

Konventionelle Laugungs- und Fällungsfließbilder führen nicht zur Qualität von ultrahochreines Vanadium (mit Gehalten von 99,95 Prozent Vanadiumpentoxid), wie es für Batterien, Luftfahrtanwendungen und Katalysatoren benötigt wird. Um diese Reinheit zu erreichen, muss ein aufwändiges und kostenintensives Upgrade-Verfahren eingesetzt werden.

Um das künftig zu umgehen, plant Australian Vanadium Pilotprojekte zur hydrometallurgischen Verarbeitungstechnologien zur Kostensenkung und Gewinnung von Vanadiumprodukten mit ultrahoher Reinheit: 99,95 Prozent Vanadiumpentoxid-Gehalt gegenüber dem Industriestandard von 98,5 Prozent.

Extraktion wertvoller Nebenprodukte

Vanadiumhaltiges Erz enthält vielfach weitere nützliche Stoffe. Typischerweise handelt es sich dabei um Eisen und Titan. Der Forschungsfokus liegt auf der Rückgewinnung von Titan und Eisen aus Calcin sowie Chrom aus Abfallströmen. Im Rahmen des Forschungsprojektes sollen Verfahren entwickelt werden, bei denen Nebenprodukte wie Chrom aus Vanadium-Titan-Magnetiterz extrahiert werden kann, das anderenfalls entsorgt würde.

Im Labormaßstab hat Australian Vanadium bereits erfolgreich Testarbeiten an eisen- und titanreichen Röst-Nebenprodukten durchgeführt und sucht nach effizienten Möglichkeiten, um daraus eine weitere Wertschöpfung zu ziehen.

Verbesserte Gewinnungsrate zwischen Mine, Mühle und Röstungsprozess

Standardmäßig kommt beim Rösten des Rohmaterials ein Drehrohrofen zum Einsatz; die Extraktion des Vanadiums liegt bei durchschnittlich 87 Prozent. Australian Vanadium testet neue Ansätze, um die Ausbeute zu verbessern. Wie erst in der vergangenen Woche gemeldet, beginnen noch im Februar diesbezügliche Pilotversuche mit Fahrrostöfen im Forschungs- und Testzentrum von METSO in den USA.

Die Untersuchung konzentriert sich auf Pelletierverfahren für Vanadium-Konzentrat, das kosteneffizienter ist als die konventionelle Drehrohrofen-Methode ist. Zugleich wird eine Vanadiumextraktion von mehr als 90 Prozent bei einem Gasverbrauch von weniger als einem Gigajoule pro Tonne  anvisiert(üblicherweise zwischen 1,5 und 2,5 Gigajoule/ Tonne).

Reduzierung von Abfall aus Abbau und Verarbeitung

Sulfatsalze sind Abfallprodukte aus der Vanadiumproduktion. Die Untersuchungen sollen Verarbeitungswege und Verfahren ermitteln, mit denen weniger Salze abfallen, was nebenbei die Kosten für Entsorgung und die Abwicklung von Minenschließungen verringert.

Ein weiterer Punkt des Forschungsprogramms ist die Entwicklung eines Models für Geologie, Bergbau und Verarbeitung für das Australian Vanadium-Projekt. Dabei soll durch maschinelles Lernen ein zuverlässiges geo-metallurgisches Vorhersagesystem entstehen, das mögliche Risiken mindern kann.

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Gewinne für das Projekt – und die Branche

Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt stellt eine Ergänzung zu den metallurgischen Testarbeiten dar, die Australian Vanadium derzeit für seine endgültige Machbarkeitsstudie zu seinem gleichnamigen Hauptprojekt, einer hochgradigen Lagerstätte in der Nähe der Bergbaustadt Meekatharra durchführt. Australian Vanadium hat sich verpflichtet, während der Laufzeit des Forschungsprojektes 2,5 Millionen USD zu investieren, um die zuvor definierten Ziele zu erreichen. Die Ausgaben, die Australian Vanadium hierfür aufwenden muss, sind im Budget der Machbarkeitsstudie berücksichtigt.

Neue Erkenntnisse für die Wirtschaftlichkeit

Der Förderungszuschuss, so Geschäftsführer Vincent Algar in einem Interview mit dem Wirtschaftsdienst Stockheads, werde einen positiven Einfluss auf die Betriebskosten von Australian Vanadium haben. Damit könne das Ziel erreicht werden, der "kostengünstigste Vanadiumhersteller weltweit zu werden".

Todd Richardson, operativer Manager von Australian Vanadium sieht in der Gewährung des Zuschusses einen Beweis für die Qualität des Projektes und Teams von Australian Vanadium und der Kooperationspartner. Die Forschungsergebnisse werden zu weitreichenden Vorteilen am weltweiten Vanadiummarkt führen und es ermöglichen, einen vollständig in Western Australia integrierten Vanadiumbetrieb zu entwickeln und zu betreiben.

Bei den geminderten Betriebskosten steigt zugleich die Qualität des Produktes. Zudem stellt die Gewinnung von Nebenprodukten eine lukrative zusätzliche Einnahmequelle dar.

Die Forschungsergebnisse tragen neben dem wirtschaftlichen Nutzen für Australien zur strategischen Positionierung kritischer Mineralien des Kontinents. Der finanzielle Einsatz der Regierung wird sich in vielerlei Hinsicht bezahlt machen.

Perspektiven für die Abnehmerbranchen

Selbstverständlich wird das Projekt für den letztendlichen Einsatz der Vanadiumprodukte das Forschungsprojekt Gewinn bringen. Wichtige Anwendungen sind zum Beispiel Legierungen von Baustahl und hochtechnischen Anwendungen in Luft- und Raumfahrt sowie Vanadium-Redox-Flow-Batterien.

Letztgenannte Produkte sind das Kerngeschäft der hundertprozentigen Australian  Vanadium-Tochtergesellschaft VSUN Energie, die sich auf das Wachstum des Marktes für diese Energiespeicher in Australien konzentriert.

Australian Vanadium und VSUN Energy sind Mitglieder des Future Battery Industries CRC2, einer Organisation, die das Australiens Zukunft am Batteriemarkt vorantreibt. Diese Beziehung ist allerdings explizit von dem Forschungskostenzuschuss getrennt. Australian  Vanadium weist ferner darauf hin, dass das Forschungs- und Entwicklungsteam von Ernst & Young in Perth weiterhin die Beantragung von Finanzhilfen unterstützt.

Experten aus Wissenschaft und Industrie

Australian Vanadium überwacht das Forschungsprojekt, inklusive Programmgestaltung, Risikomanagement, Sorgfaltspflicht, Kosten und Koordination aller Teilnehmer. Die sind handverlesen:

  • Curtin University, das führende australische Bergbauforschungsinstitut, bringt das Fachwissen in die Metallurgieprozesse ein, die auf Vanadium-Titan-Magnetiterz anwendbar sind. Es übernimmt die Ausstattung für die potenziell weiter zu entwickelnde Auslaugungstechnologie für das Erz. Zusätzlich wird die Curtin University die Gewinnung von Kaliumsalzen aus der Vanadiumpentoxid-Produktion untersuchen.
  • ANSTO ist eine wissenschaftliche Organisation, unter anderem mit einem Fachbereich für Mineralien und Erfahrung in der hydrometallurgischen Verarbeitung von Vanadium, Titan und anderen kritischen Metallen. Für das Forschungsprojekt bietet ANSTO Laboratorien, Pilotanlagen und fachkundiges wissenschaftliches Personal. Auf diese Weise können Technologien und für die Vanadiumindustrie erforscht und kontinuierlich getestet werden.
  • Amec Foster Wheeler Australia Pty Ltd (alias "Wood") ist ein technischer Dienstleister und führend in Sachen Projektentwicklung und Engineering. Hinzu kommt spezielle Erfahrung aus der Praxis mit hochwertigen Vanadiumerz-Konzentraten.
  • Ammtec Unit Trust (ALS) fungiert als Labor und Dienstleister und stellt Fachpersonal zur Durchführung von Forschung- und Testarbeiten zur Verfügung. Dabei geht es um die Aufbereitung von minderwertigem Vanadiumerz und Abraum, den Vergleich der Ammoniumpolyvanadat- (APV-) Fällung mit der Standardtechnik der Entsilizierung und Ammoniummetavanadat-Fällung sowie der Untersuchung von Gewinnung und Produktion von Chrom.

Kurzporträt Australian Vanadium

Australian Vanadium ist ein Rohstoffunternehmen mit Sitz in Perth, das in Australien hochwertige Vanadiumprodukte herstellt. Flaggschiffprojekt von Australian Vanadium ist das hochwertige Projekt bei Meekatharra mit 183,6 Millionen Tonnen mit 0,76 Prozent Vanadiumpentoxid. Darin enthalten ist eine hochgradige Zone von 96,7 Millionen Tonnen mit 1 Prozent Vanadiumpentoxid mit einer Erzreserve von 18,24 Megatonnen mit 1,04 Prozent. Diese ist zusammengesetzt aus einer nachgewiesenen Reserve von 9,82 Millionen Tonnen mit 1,07 Prozent und einer wahrscheinlichen Reserve von 8,42 Millionen Tonnen von 1,01 Prozent Vanadiumpentoxid, gemäß JORC-Code.