Uran-Knappheit treibt Preise: Madison Metals will Kazatomprom-Lücke schließen
Die Energiewende ist in vollem Gange und die Atomkraft spielt dabei eine große Rolle. Das jüngste und vielleicht beste Beispiel ist Finnland. Im April vergangenen Jahres, nur zehn Tage nachdem in Deutschland die letzten drei Meiler abgeschaltet wurden, fuhren die Nordeuropäer ihr Atomkraftwerk Olkiluoto 3 hoch. Bereits im Herbst konnten die Finnen vermelden, dass nur noch zwei Prozent ihrer Stromerzeugung direkt CO₂ abgab. Das Fazit Ende 2023 war eindeutig: Finnland hat im Gesamtjahr fast 40% seiner CO₂-Emissionen eingespart.
Dieses Beispiel macht Mut, dass wichtige Schritte zur Klimaneutralität gemacht werden können. Und so ist es kein Wunder, dass wieder viele Staaten auf die Atomkraft setzen. Allerdings zeigt sich auch, wo das Nadelöhr liegt. Nachdem mehr als ein Jahrzehnt lang in Folge des Fukushima-Unfalls Atom "out" war, hapert es mit dem Angebot. Der Uranmarkt ist so eng, dass bereits ein Ausfall zu steigenden Preisen führt. Und so kam, was kommen musste. Anfang Januar meldete Kazatomprom, seines Zeichens größter Uranförderer der Welt, dass die Produktionsziele für 2024 wahrscheinlich nicht erreicht werden können. Als Grund gab das kasachische Bergbauunternehmen die Verfügbarkeit von Schwefelsäure an. Die Chemikalie wird benötigt, um das Uran aus dem Gestein zu lösen.
Dabei wollte Kazatomprom seine Produktion in diesem Jahr deutlich hochfahren. Die sich nun verstärkten Problem und weitere Schwierigkeiten beim Hochfahren einer Mine machen dem aber einen Strich durch die Rechnung. Und das erklärt, warum der Uranpreis am Spotmarkt, der seit Mitte 2021 bereits um über 250 Prozent gestiegen ist, in diesem Jahr schon prozentual zweistellig vorn liegt.
Hier entstehen also Lücken bei der Versorgung mit Uran. Und genau hier setzt Madison Metals (Frankfurt: 4EPO; WKN A3CUJV, ISINCA55658R2081) an. Das Unternehmen hat sich in Namibia, einem der besten Bergbauländer weltweit, aussichtsreiche Lizenzen für die Exploration und Erschließung von Uranvorkommen gesichert. Am attraktivsten erscheint dabei das Projekt Khan, dass aus zwei Lizenzgebieten besteht und direkt südwestlich der berühmten Rössing-Mine liegt.
Das Management arbeitet daran, die Liegenschaften schnell zu erschließen, um möglichst zügig mit dem Abbau beginnen zu können. Auf dem Khan-Projekt wird eine ähnliche Uran-Mineralisierung wie auf Rössing vermutet. Im Dezember hatte Madison Metals bereits erste Erfolge gemeldet. So identifizierte das Unternehmen anhand von geophysikalischen Messungen diverse Anomalien im Gestein, die auf eine hochgradige Uran-Mineralisierung hindeuten. Mit diesem Wissen im Hinterkopf soll nun eine moderne Exploration mittels eines 10.000 Meter umfassenden Bohrprogramms durchgeführt werden.
Zudem will Madison Metals die im Rohstoffsektor übliche starke Verwässerung der Aktionäre durch Kapitalerhöhungen auf das Allernötigste reduzieren. Dazu hat man sich für eine sehr moderne Finanzierungsform mittels Token entschieden, bei der Teile der künftigen Produktion vorab verkauft werden.
Steigender Uranpreis erhöht Einnahmen aus Terminverkaufsabkommen
Nun meldet Madison Metals auch hier den nächsten Erfolg. So hat man erste Gelder aus diesem Uran-Terminverkaufsabkommen mit Sanmiguel Capital Investment (Bahamas) Ltd. erhalten. Dies geschah im Rahmen der ersten Tranche. Über den Gesamtbetrag schweigt sich das Unternehmen zwar bisher aus, allerdings erlöste man einen Durchschnittspreis von 68 US-Dollar je Pfund Uran. Das klingt wenig angesichts eines Spotmarktpreises von mehr als 100 US-Dollar je Pfund. Doch dieser Preis ist damit gar nicht vergleichbar. Vielmehr liegen die 68 US-Dollar deutlich über der vertraglich festgelegten Preisuntergrenze von 45 US-Dollar. Da es keine Preisobergrenze beim Terminverkaufsvertrag gibt, bietet sich zudem weiteres Aufwärtspotenzial für Madison Metals. Ein weiter steigender Uranpreis erhöht somit auch die Einnahmen des kanadischen Unternehmens.
CEO Duane Parnham sieht sich damit in seiner Finanzierungsstrategie bestätigt. Der Vorstandschef bestätigte zudem, dass man das hohe Tempo bei der Erschließung seiner Projekte halten will und zügig auf einen Produktionsstart hinarbeitet. Anleger können über die Aktie von Madison Metals an diesen Entwicklungen partizipieren. Sie wird in Kanada, den USA und seit Kurzem auch in Deutschland gehandelt. Der aktuelle Börsenwert von umgerechnet rund 11 Mio. kanadischen Dollar (rund 7,5 Mio. Euro) lässt angesichts der Aussichten viel Luft nach oben.