Wettrennen um Kupfer: Die globalen Gewichte verschieben sich

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Meldungen wie jene des kanadischen Kupferexplorers Deep-South Resources Inc. (TSX-V: DSM; Frankfurt: DSD; WKN: A2DGWF; ISIN CA24378W1032) könnten in Zukunft häufiger über den Ticker laufen. Das Unternehmen vermeldete erste Ergebnisse der Bodenprobenahme auf dem Projekt Luanshya West in Sambia.

Gesucht wurde nach Kupfer und Kobalt – zwei Metalle, die aufgrund der globalen Bemühungen zur CO2-Reduktion als dauerhaft knapp gelten. Die Ergebnisse der Proben bezeichnete Deep South CEO Pierre Léveillé als "ermutigend" – im Explorerjargon eine Chiffre für "mehr als erhofft".

Die höchsten Kupfergehalte in den Proben beliefen sich auf 247 bis 332 ppm, die höchsten Kobaltgehalte auf 151 bis 282 ppm. Die Ergebnisse lassen sich laut den Geologen des Unternehmens "gut mit Bodenanomalien in der Nähe verschiedener Erzzonen in aktuellen und ehemals produzierenden Kupferminen in Sambia vergleichen".

DR Kongo löst Peru als Nr. 2 auf dem Kupfermarkt ab

Wie groß die Vorkommen genau sind, müssen weitere Untersuchungen und Bohrungen aufklären. Das gut 54 km2 große Projekt steht jedoch bereits in der Frühphase seiner Exploration für einen neuen Trend im Bergbau: Afrika gewinnt an Bedeutung und zieht immer mehr Unternehmen aus der Branche an.

Die Gewichte auf dem Kupfermarkt verschieben sich – und zwar in Richtung Afrika. Lange galt Peru als zweitgrößter Exporteur hinter Chile. Dies hat sich im vergangenen Jahr geändert: Die DR Kongo hat den Andenstaat überholt.

Die Entwicklung kam nicht überraschend: Die Produktion im Kongo wächst seit Jahren dynamisch und konnte allein seit 2018 auf 2,4 Mio. t verdoppelt werden. In Peru dagegen sanken die Exporte im selben Zeitraum von 2,5 Mio. t auf 2,2 Mio. t.

Afrika erwacht aus einem bergbautechnischen Dornröschenschlaf. Rund um das Rote Meer wird der Arabisch-Nubische Schild exploriert. Dort lagern große und noch weitreichend unerforschte Kupfer-, Gold-, Blei- und Zinkvorkommen. In Westafrika untersuchen Geologen im Auftrag zahlreicher Explorer den Birimian-Gürtel, der große Goldlagerstätten beherbergt.

Und im zentralen und südlichen Afrika spielen die DR Kongo und Sambia eine immer größere Rolle – was sich längst bis ins Weiße Haus nach Washington herumgesprochen hat. Das US-Außenministerium veröffentlichte zu Beginn des Jahres eine Absichtserklärung über den gemeinsamen Aufbau von EV-Batterien durch die beiden Länder.

Im sambischen Kupfergürtel, in dem auch das Projekt von Deep South Resources liegt, werden riesige Vorkommen vermutet. Sambia war im Jahr 2022 mit 796 kt der achtgrößte Kupferproduzent weltweit. Die Regierung will die Produktion auf der Suche nach neuen Einnahmequellen erhöhen. Sambias Präsident Hakainde Hichilema hat ein Kupferproduktionsziel von 3 Millionen Tonnen pro Jahr bis 2032 ausgerufen.

Das Ziel scheint in greifbare Nähe zu rücken: Im Dezember vermeldete das Start-Up KoBold Metals – zu den Investoren gehören unter anderem Bill Gates und Jeff Bezos – eine Investition von 150 Millionen US-Dollar für die Entwicklung der Kupfer-Kobalt-Mine Mingomba, die als die weltweit hochgradigste unerschlossene große Lagerstätte gilt.

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Erfahrung im afrikanischen Bergbau als Erfolgsfaktor

Wo sich ein Goldrausch abspielt, sind Pleiten jedoch vorprogrammiert.

Wer im afrikanischen Bergbau erfolgreich sein will, muss die spezifischen Problemstellungen des Kontinents bewältigen. Auch in Sambia, das 2021 seine Auslandsschulden nicht mehr bedienen konnte und ein finanzielles Sanierungsprogramm durchläuft, müssen Bergbauunternehmen mit Unwägbarkeiten umgehen können.

Erst im Januar kam es zu Stromrationierungen, weil die Stromproduktion durch außergewöhnlich niedrige Pegel des Kariba Lake beeinträchtigt war. Zudem kommt es immer wieder zu gerichtlichen Auseinandersetzungen. Anglo American etwa wurde im vergangenen Jahr wegen Umweltverstößen verklagt, zwischen dem damaligen Mopani-Eigentümer Glencore und der Regierung kam es zum Disput, als die Mine aufgrund der Pandemie geschlossen wurde.

Egal ob Explorationsgesellschaft oder Minenbetreiber: Ohne einschlägige Erfahrungen mit dem afrikanischen Bergbausektor ist der Weg zum Erfolg mit Rückschlägen gepflastert. Diese Erkenntnis spiegelt sich auch in der Führungsebene von Deep South Resources wider, das lange aber schlussendlich mit Erfolg vor Gericht um ein Projekt in Namibia gekämpft hatte.

CEO Pierre Léveillé ist seit Mitte der 1990er Jahre für verschiedene in Afrika tätige Explorationsunternehmen im Dienst. In seiner Vita finden sich z.B. Explorationsprojekte in Namibia, darunter der Erwerb und Betrieb einer Diamantenmine.

COO Jean-Luc Roy ist seit 30 Jahren im Explorationsgeschäft vertreten – unter anderem als Geschäftsführer von First Quantum Minerals in der DR Kongo, für Ampella Mining in Westafrika und als General Manager von Resolute Mining in Mali. Derlei einschlägige Erfahrungen sind entscheidend für Explorer, die das Vertrauen ihrer Investoren für einen langen Zeitraum benötigen.